Freunde des Deutschen Rosariums Dortmund GRF

Agastachen sind Insektenmagnete

Agastachen im Garten der Horizonte (PE)

Duftnesseln (Agastache) sind Stauden aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name ´Agastache´ entstammt der griechischen Sprache und bedeutet so viel wie „mit vielen Ähren“. Das unverwechselbare Kennzeichen der Winterharten unter ihnen sind ihre blauen, ährigen Blütenkerzen, die sie zielstrebig in den Himmel schieben. Ihr ausgeprägter vertikaler Wuchs, die lange Blütezeit, die ansprechende Wintersilhouette und der interessante Farbkontrast zwischen Kron- und Kelchblättern machen Agastachen zu Stauden von hohem Zierwert.

Sie entfalten ihre optische Wirkung besonders bei der Verwendung in Gruppen und sind dann sowohl hervorragende Begleitstauden für Rosen als auch selbst eine Attraktion im Garten.

Die meisten kulturwürdigen Arten verströmen insbesondere an heißen Tagen einen angenehmen würzigen Duft, der an Anis, Fenchel oder Zitrone erinnert. Die von ihnen produzierten aetherischen Öle und der süße Nektar am Grunde ihrer Lippenblüten ziehen viele Insekten wie Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge geradezu magisch an.

Blüten, junge Blätter und Stängel von Duftnesseln lassen sich auch zum Würzen von Fisch- und Fleischspeisen, zum Verfeinern von Salaten und Fruchtdesserts oder auch zur Herstellung von Tees verarbeiten, da sie über und über mit Drüsen bedeckt sind, die delikate Geschmacksstoffe produzieren.

Die krautigen Duftnesseln haben vierkantige Sprossquerschnitte, die für Pflanzen der Familie der Lippenblütler typisch sind. Das Festigungsgewebe an den Kanten der Stängel sorgt dafür, dass sich auch höhere Arten als sehr windstabil erweisen. Diese

Eigenschaft zeigen auch so bekannte Zier- und Nutzpflanzen wie Lavendel, Brandkraut, Thymian, Minze, Basilikum oder Indianernessel, welche zur gleichen Pflanzenfamilie zählen.

Agastachen lieben einen sonnigen Standort mit durchlässigem, humosen aber nicht zu nährstoffreichen und eher etwas trockenen Boden. Ein Rückschnitt sollte erst im März kurz vor dem Austrieb erfolgen, damit ihre Stängel und Blütenstände – von Raureif überzogen oder mit Schnee bepudert - mit ihren filigranen Silhouetten attraktive Winterbilder in den Garten zaubern können. Zum Schutz vor strengen Frösten bei fehlender Schneeauflage wird eine leichte Bodenabdeckung mit kurzem Stroh oder Nadelholzzweigen empfohlen, die aber bei Tauwetter rechtzeitig entfernt werden sollte.

In unseren Gärten findet man hauptsächlich den nordamerikanischen Anis-Ysop (Agastache foeniculum, syn. A. anisata), der mit seinen lilafarbenen Blütenkerzen zwischen 60 cm und 120 cm hoch wird. Er überzeugt mit sehr langer Blütezeit von Juli bis Ende September.

Staudenkenner bevorzugen allerdings die Sorten der Koreaminze (Agastache rugosa), welche aus dem asiatischen Raum stammt. Auch sie haben eine ähnlich lange Blütezeit. Die verschiedenen Sorten lassen sich infolge unterschiedlicher Wuchshöhen, Blattformen und Blütenfarben sehr gut miteinander kombinieren.

Die Züchtung hat eine Reihe attraktiver Sorten hervorgebracht, etwa:

´Alabaster´, weiß, 60 cm – 80 cm hoch,

´Golden Jubilee´, lila, mit goldgelbem Laub, 50 cm – 70 cm hoch,

´Black Adder´, blauviolett, mit fast schwarz wirkenden Kelchblättern, 70 cm – 120 cm,

´Blue Fortune´, blauviolett, ein Artbastard aus A. rugosa x A. foeniculum, 60 – 90 cm,

´After Eight´, purpurlila, 70 cm,

´Ayala´, altrosa, 120 cm

Unter den südamerikanischen und mexikanischen Duftnesseln, die einen lockereren Blütenaufbau mit größeren Einzelblüten aufweisen und ab Juni eine unglaubliche Blütenpracht in Gelb, Orange, Rosa oder in Rot entfalten, sind Sorten im Handel wie:

´Firebird´, rot, 80 cm, eine Hybride aus A. rupestris x A. coccinea,

´Apricot Sunrise´, glühend orange, 80 cm, Hybride aus A. aurantiaca x A. coccinea,

´Champagne´, gelborange, 60-80 cm, eine Hybride aus A. mexicana x A. pallidiflora,

´Mauve Beauty´, rosa, 60 cm, eine Sorte von A. mexicana,

´Red Fortune´, lilarot, 60-80 cm, eine Sorte von A. mexikana.

Während die kühleren blaublühenden Temperamente von A. foeniculum und A. rugosa meist gut durch den Winter kommen, sollte man die heißblütigen und feurigen Temperamente der südamerikanischen und mexikanischen Sorten bei uns mehr als Einjährige betrachten, da sie weniger winterhart sind.