Goldwaldreben

Clematis ´Golden Tiara´ im Rosenparadies Loccum (DÖ)

 

Mit ihren leuchtend gelben Blüten und ihren silberglänzenden und federpuschelartigen Samenständen sind hauptsächlich die im Handel befindlichen Sorten eine optische Attraktion in jedem Garten. In ihrer Blütezeit von Juni bis Oktober werden sie eifrig von Bienen und Hummeln beflogen. Gerade in der blütenärmeren Herbstzeit stellen die Goldwaldreben für sie eine wichtige Nahrungsquelle dar. Die lang anhaftenden Samenstände besitzen einen hohen Zierwert und eignen sich auch hervorragend für floristische Gebinde.

 

Die gelbblühenden Waldreben und deren Sorten sind Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und sind botanisch der Untergattung Meclatis zugeordnet, zu der die Arten Clematis orientalis, Clematis serratifolia und Clematis tangutica gehören. Alle stammen sie aus dem asiatischen Raum und wachsen dort häufig in Gebüschen und an Waldrändern, an steinigen Hängen und an Flussufern, wo sie mit Hilfe ihrer Blattranken an Gehölzen empor klettern.

 

So kommt die Mongolische Waldrebe (Clematis tangutica) aus Gebieten Nordwestchinas sowie aus der Mongolei während die Koreanische Waldrebe (Clematis serratifolia) in Nordkorea, in der Mandschurei und im Amurgebiet ursprünglich zu finden ist. Die Orientalische Waldrebe (Clematis orientalis) stammt aus Asien, insbesondere aus Südrußland, Iran, Türkei und ist inzwischen Neophyt in Spanien und Italien.

 

Alle Goldwaldreben lieben einen sonnigen bis halbschattigen Platz auf nährstoffreichem, humosem und gut durchlässigen Boden. Bedingung für optimales Wachstum ist ein ´kühler Fuß´ und ein ´warmer Kopf´, das heißt: Immer für eine ausreichende Beschattung der empfindlichen Flachwurzler sorgen, denn in ihrem natürlichen Umfeld – im Wald – befinden sich die Wurzeln der Waldreben im schattigen und feucht-kühlen Waldboden. Das erreicht der Gartenbesitzer durch eine dicke Mulchschicht oder durch Vorpflanzung konkurrenzschwacher Pflanzen. Ist ein entsprechender Platz im Garten gefunden, sollte der Topfballen etwa 3 cm tiefer gepflanzt werden, um die empfindlichen Vegetationsknospen über der Wurzelbasis vor dem Erfrieren zu schützen. Nach strengen Frösten treiben die Goldwaldreben von dort wieder aus.

 

Die Goldwaldreben gehören in die Clematis-Rückschnittgruppe drei; sie blühen am sogenannten ´diesjährigen Holz´. Werden sie nicht zurückgeschnitten, verkahlen sie allmählich von unten her und ihr Blühreichtum lässt nach. Daher sollten sie in der Regel im Frühjahr auf etwa 30 bis 50 cm über dem Boden zurückgeschnitten werden. Ein regelmäßiger Rückschnitt unterbleibt dagegen, wenn sie in Bäume klettern oder beispielsweise ein Gartenhaus überwachsen sollen.

 

Aus dem großen Sortiment des Handels sind beispielsweise folgende Sorten empfehlenswert:

 

  • Golden Harvest (Blütezeit=VII-IX, Blütengröße=>5 cm, Wuchshöhe=2-4 m);
  • Golden Tiara (Blütezeit=V-X, Blütengröße=6-10 cm, Wuchshöhe=2-4 m);
  • Helios (Blütezeit=V-X, Blütengröße=5-10 cm, Wuchshöhe=1,5-2,5 m);
  • Bill Mckenzie (Blütezeit=VI-X, Blütengröße=5-10 cm, Wuchshöhe=3-8 m;
  • Orange Peel (Blütezeit=VII-X, Blütengröße=>5 cm, Wuchshöhe=4-6 m;
  • Aureolin (Blütezeit=VII-X, Blütengröße=5-6 cm, Wuchshöhe=3-4 m;
  • Lambton Park (Blütezeit=VI-X, Blütengröße=5-10 cm, Wuchshöhe=3-4 m.

 

Die Sorten Golden Tiara (zitrusähnlich) und Lambton Park (kokosnussartig) verströmen einen leichten Duft. Lambton Park hat darüber hinaus die größten und eindrucksvollsten Fruchtstände. Sie erhielt im Jahre 2002 als großartige Auszeichnung von der RHS den begehrten Award of Garden Merit.

 

Für die Goldwaldreben sind die Monate August und September die beste Pflanzzeit,

weil die Vitalität der Pflanzen an ihrem gesunden Laub noch zu erkennen ist. Zudem begünstigt der warme Boden das Einwurzeln. Wenn der Gartenfreund eine solche naturnahe Waldrebe in seinen Garten pflanzt, wird er schnell ihrem Charme erliegen, wenn sie im Folgejahr blüht und fruchtet.

Text:     Ulrich Perpeet

 

Bilder:   Ulrich Perpeet (PE), Martina Döpke (DÖ) und Christiane Frost (FR) jeweils mit

              freundlicher Genehmigung aus Ihren Webseiten

             ´Rosenparadies Loccum´ und ´Ein Garten in Norddeutschland´

          

Quellen:           

 

Clematis tangutica und weitere Goldwaldreben:

https://www.baumschule-horstmann.de/shop/exec/product/707/2424/Clematis-tangutica.html

 

Insektenbesuch bei Clematis tangutica:

https://www.youtube.com/watch?v=n3s37fqRpmU

 

Clematis tangutica im Zeitraffer:

https://www.youtube.com/watch?v=KhUT8glwa9M

Pe,04/21