Italienische Waldreben - Clematis viticella

Rosenbogen mit ´Golden Gate´ und Clematis viticella ´Etoile Violett´ (CR)

 

Unter allen Waldreben, die sich mit Kletterrosen kombinieren lassen, stellt die Gruppe der italienischen Waldreben – Clematis viticella – die erste Wahl dar.

Mit ihrer großen Blühfreudigkeit und ihrer geringen Anfälligkeit gegenüber der Clematiswelke, mit ihrer guten Frosthärte sowie durch ihr kräftiges und vieltriebiges

Wachstum bringt diese Waldrebengruppe beste Voraussetzungen für eine perfekte

Ehe zwischen Kletterrosen und Clematis mit.

 

Durch jährlich kräftigen Rückschnitt auf 20 bis 30 cm befinden sich in der Vegetationszeit ausschließlich zwischen einjährige, wüchsige und blühfreudige Jungtriebe in der Rose. Durch ihre Vieltriebigkeit kaschieren sie zudem die bodennah kahl gewordenen

Alttriebe der Kletterrose. Falls ´Viticellas´  im November/Dezember nicht zurückgeschnitten werden, verkahlen sie von unten, können dafür aber höher in

Bäume klettern.

 

Die Blüte der ´Viticellas´ beginnt witterungsbedingt Mitte Juni und dauert ununterbrochen bis Ende September / Anfang Oktober. In der Blütenform zeigen sie

eine breite Varianz: die Wildart C. viticella oder Sorten wie ´Betty Corning´ bezaubern durch ihre hübsche Glöckchenform; Sorten wie ´Abundance´ oder ´Little Nell´ haben

dagegen offene, sternförmige Blüten mit größerer Farbfläche. Großblütige Sorten wie

´Emilia Plater´oder ´Polish Spirit´ mit einem Blütendurchmesser bis zu 10 cm reichen

an die Blütengröße von Clematis-Hybriden heran.

 

Italienische Waldreben – ihre ursprüngliche Heimat ist der Mittelmeerraum – bevorzugen wie die meisten Waldreben einen lockeren, durchlässigen und nährstoffreichen Lehmboden mit gleichmäßiger Bodenfeuchte. Allerdings sollte der Boden

eher sauer sein (pH um 5), während die großblütigen Clematis-Hybriden

einen neutralen Boden (pH um 7) vorziehen.

 

Da ´Viticellas´ kräftige Wachser sind, sollte die Rose einen Wachstumsvorsprung von

2 bis 3 Jahren haben bevor sie mit einer ´Viticella´ kombiniert wird. Das Pflanzloch wird etwa 50 cm tief ausgehoben und erhält eine Dränage aus Kies oder saurem Schotter. Die Waldrebe muss so tief gepflanzt werden, das noch 1 bis 2 Augen unter der Erde liegen, damit bei oberirdischen Schäden ein sicherer Neuaustrieb erfolgen kann.  Alle Waldreben lieben einen ´kühlen Fuß´, daher ist der Boden mit einer 8 bis

10 cm dicken Mulchschicht abzudecken. Die Mulchschicht hält den Boden offen und

Verhindert  durch das Abbremsen der Bodenerwärmung weitgehend die Entwicklung von Welkepilzen.

 

Lassen sie sich in ihrem Garten von der zärtlichen Ehe zwischen Rosen und Clematis begeistern. Ob Kletterrosen und ´Viticellas´ bzw. großblütige Hybriden oder Strauchrosen und Staudenclematis: Sie werden die herrlichen Blühbilder nie mehr

vermissen wollen.

Bilder:     Die Rosenfreunde Dortmund bedanken sich bei Frau Christine Raupach (CR) /

               Ladbergen, bei Frau Monika Schumann (MS) / Uni Ulm sowie bei

               Frau Christiane Frost (CF) / Burgwedel für die freundliche Genehmigung,

               Bildmaterial aus ihren Internetauftritten für unsere Homepage nutzen zu dürfen

              

Text:       Ulrich Perpeet

 

Weitere Informationen:

              

Clematisliste für Einsteiger / LWG Gartenakademie Bayern:

https://api.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/702c1833-0d19-42d1-b8e6-6ff678b42b37

 

Clematis viticella-Sorten bei Westphal:

https://www.clematis-westphal.de/shop/clematis-viticella2/index.htm

 

Clematis viticella-Sorten bei Schmid:

https://www.schmid-gartenpflanzen.de/clematis/viticella/

 

Faltblatt Clematis für Einsteiger

http://www.clematisinternational.com/cfbdeiss20.pdf

Pe, 04/19