Robin Hood - ein Eckstein der Rosenzüchtung des 20. Jh´s.

Robin Hood im Strauchrosenareal der Insel Mainau (PE)

 

Die Moschata-Hybride ´Robin Hood´ entstammt der Züchtungsarbeit des Engländers Reverend Joseph Hartwick Pemberton und seiner Schwester Florence, die von 1910 bis 1929 eine Reihe von duftenden Strauchrosen in den Handel brachten, die sie wegen ihres Duftes ´Hybrid Musks´ nannten. Zur Züchtung verwandten sie insbesondere die Multiflora-Sorte ´Trier´ von Peter Lambert. ´Robin Hood´ selbst ist das Ergebnis einer Kreuzung aus einem unbekannten Sämling mit der Polyantha-Hybride Miss Edith Cavell (de Ruiter, 1917) und wurde 1927 von Bentall in den Handel gebracht.

 

Robin Hood erlangte nachfolgend in der Rosenzüchtung enorme Bedeutung. Aus ihr gingen viele berühmte Nachkommen hervor wie etwa ´Mozart´ (Lambert, 1937), ´Wilhelm´ und ´Eva´ (Kordes II, 1934), ´Schneewittchen´ (R. Kordes, 1958) oder aus der Musikerserie ´Vivaldi´ oder ´Puccini´ (Lens, 1984).

 

Wegen ihres reichen und lang anhaltenden Blütenflors ist ´Robin Hood´ auch heute noch äußerst geschätzt. Sie eignet sich sowohl für eine Einzelstellung als auch als lockere Blütenhecke zur Geländeabgrenzung. Dabei zeigt sie die für Moschatas bekannten positiven Eigenschaften: Sie schiebt aus der Basis ständig neue Triebe,

so dass der Rosenstrauch immer dicht bleibt. Zudem hat sie das typische feine und gesunde Blattwerk der Moschatas. Es ist bei dieser Strauchrose durchaus normal, dass sich durch ihre Blühfreudigkeit in der Zeit von Juni bis Ende November Blattgrün und Blütenrot die Waage halten.

 

Die kirschroten Blüten zeigen mittig ein weißes Auge, sind locker gefüllt und sitzen in dichten Büscheln am Strauch, der bis 150 cm hoch werden kann. Durch das bogige Überhängen der Triebe kann der Strauch ebenso breit wie hoch werden. Selbst leichten Schatten und mageren Boden verträgt ´Robin Hood gut, so dass der Blütenflor darunter kaum leidet. Abgeblühte Blütenrispen können herausgeschnitten werden, damit schneller neue Blütentriebe nachgeschoben werden. Im Herbst lässt

man sie allerdings stehen, damit die kleinen kugeligen Hagebutten angesetzt werden können.

 

Nach Versuchen der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau, in Dresden-Pillnitz zählt die Sorte ´Robin Hood´ neben z.B. ´Mozart´ oder ´Angela´ zu den bewährtesten und damit zu den empfehlenswertesten Großstrauchrosen.

 

Im Deutschen Rosarium im Westfalenpark Dortmund findet der Leser diese Rose südlich vom Eingang Blütengärten in den Feldern 10/11 gemäß Rosenverzeichnis.

 

Text:      Ulrich Perpeet (PE)

Bilder:   Ulrich Perpeet (PE), Wikimedia Commons (WMC, Autor beim Bild) und

              Christiane Frost (FR) mit freundlicher Genehmigung von ihrer Webseite

 

Eine schöne Fotoserie findet der Besucher dieser Webseite auch im Netz unter:

 

https://lesjardinsdemalorie.be/%e2%9d%a4-%e2%9d%a4-%e2%9d%a4-focus-sur-le-rosier-robin-hood/

 

Pe, 01/22