Der Steppensalbei - Globalplayer im Hofstaat der Königin

Rosa ´Bonica 82´ mit Salvia nemorosa ´Blauhügel´ und ´Schneehügel´, Agastache rugosa ´Blue Fortune´ sowie Geranium ´Rozanne´ (PE)

 

Der Steppen- oder Hainsalbei mit dem botanischen Namen Salvia nemorosa ist vor allem in Süd- und Osteuropa beheimatet und kommt von Österreich bis Südwestasien besonders auf Trockenwiesen sowie an Böschungen und Wegrändern vom Hügel- bis Bergland vor. Seine Blüten stehen in dichten Quirlen mit rötlichen Tragblättern auf straff aufrechten Stängeln und bilden schlanke Scheinähren. Die duftenden Blüten ziehen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten magisch an.

 

Zwar spielt die Wildart gärtnerisch nur eine untergeordnete Rolle, jedoch haben dank intensiver Züchtung viele der im Handel befindlichen Sorten herausragende Bedeutung in Staudenmischpflanzungen oder auf steppenartigen Freiflächen in Verbindung mit Gräsern sowie als außerordentlich wirkungsvolle Rosenbegleiter.

 

Sorten des Steppensalbeis lieben einen warmen Standort mit gut durchlässigem, etwas kalkhaltigem Boden. Sie kommen mit trockeneren Standorten eher zurecht als mit schweren zu feuchten Böden. Sehr geschätzt ist die unermüdliche Blüte des Steppensalbeis von gut 8 Wochen, der zudem eine gute Nachblüte folgt, wenn man ihn vor dem völligen Verblühen auf eine Höhe von etwa 10 cm zurückschneidet. Generell sollten abgeblühte Blütenstände entfernt werden, da der Steppensalbei sich sonst durch Samen ausbreitet und nicht sortenreine Nachkommenschaft produziert.

 

Das Blauviolett vieler Salbeisorten vermittelt Weitläufigkeit im Garten und zieht den Blick des Betrachters in die Tiefe, es wirkt kühl und erfrischend. Die Farbwirkung kann durch Benachbarung mit gelb- oder orangeblühenden Pflanzen wie Schafgarbe, Nachtkerze oder Mädchenauge noch harmonisch gesteigert werden. Für eine dezentere Farbgestaltung kommen auch andere blaublühende Stauden wie Katzenminzen, Glockenblumen, Lavendel oder graulaubige Stauden in Frage.

Die Farbpalette der Sorten geht inzwischen über das typische Blauviolett hinaus. Der

Sortenspiegel umfasst inzwischen auch die Farben weiß, hellblau, dunkelblau, rosa oder purpur.

 

Besonders empfehlenswert sind die Sorten

 

 ´Ostfriesland´(blauviolett, 50 cm; Züchter: E. Pagels),

´Mainacht´(dunkelblau, 60 cm; Züchter: K. Foerster),

´Caradonna´ (dunkelblau mit schwarzen Stängeln, 70 cm; Züchter: Zillmer),

´Eos´ (rosa, 40 cm; Züchter: Kress),

´Blauhügel´ (reinblau, 40 cm; Züchter: Pagels),

´Tänzerin´ (blauviolett, 80 cm; Züchter: Pagels),

´Schneehügel´ (weiß, 40 cm; Selektion aus Blauhügel durch Volkmann),

´Viola Klose´ (dunkelviolett, 40 cm; Züchter: Heinz Klose)

 oder ´Marcus´ (dunkelviolett, 25 cm; Züchter: Häussermann).

 

Wenn Sie den Steppensalbei in der Gestaltung Ihres Gartens berücksichtigen wollen, sollten Sie diese in Gruppen zu mindestens 5 Pflanzen setzen, um eine größere Farbfläche zu erreichen, weil die meisten Sorten dichte Büsche mit straff aufrechten

Blütenähren bilden. Bezugsquellen mit einem größeren Sortiment vom Steppensalbei sind beispielsweise folgende Staudengärtnereien:

„Stauden Gaissmayer / Illertissen, Stauden Stade /Borken, Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin / Sulzburg-Laufen, Sarastro Stauden / Ort im Innkreis“.

Weitere Textinformationen und Videostreifen zum Thema finden Sie im Netz:

 

Der ´Staudenausleser´ Ernst Pagels (Gaissmayer)

https://www.gaissmayer.de/web/welt/ratgeber/einblicke/zuechter/ernst-pagels/

Ziersalbei:

https://www.youtube.com/watch?v=R6mbgzCMjwk

Remontierschnitt:

https://www.youtube.com/watch?v=lOVYvqQUo0Q

Salvia nemorosa ´Caradonna´:

https://www.youtube.com/watch?v=hUjZu7dW_3s

Stecklingsvermehrung von Salvia nemorosa ´Caradonna´:

https://www.youtube.com/watch?v=PsPtKtyfNno

 

Text:       Ulrich Perpeet

Bilder:    Ulrich Perpeet (PE) sowie Helga Meyer (HM) mit Bildern aus dem

              Botanischen Garten Hamburg mit freundlicher Genehmigung von ihrer

              Webseite ´www.sandfrauchen.de´.

 

Pe, 08/21