Gartenreise ins Elsass vom 02. bis 07. 2016

Le Jardin de Berchigranges (Bild: Pe)

33 Rosenfreunde machten sich am 2.6.2016 auf den Weg ins Elsass.

 

2. Juni

Garten von Pia und Alain

Der Garten von Pia und Alain war der erste Garten auf unserer Reiseroute. Sie haben das Haus 2005 gekauft und renoviert. Danach wurde mit der Gestaltung des Gartens begonnen. Der Vorgarten wurde im japanischen Stil angelegt. Viele japanische Waldgräser, Kies und Steine prägen diesen Teil des Gartens. Wir wurden durch das Moongate geführt und gelangten in den 2. Teil des Gartens. Ein wundervoller Sitzplatz mit einem großen Koiteich lädt zum Entspannen und Meditieren ein. Hosta und Ahorne umrahmen den Teich. Mehr als 350 Pflanzensorten und eine Sammlung von 350 Hosta, dazu Cornus, Viburnum, Pfingstrosen sowie seltene und wertvolle Bäume und Sträucher wurden in den Garten gepflanzt. Wir konnten nicht widerstehen, und so fanden viele Pflanzen einen Platz im Bus. Gestärkt mit Kaffee, Tee und Kuchen, fuhren wir weiter.

 

Jardin de la Ferme Bleu

Das älteste Haus (1648) von Uttenhoffen wurde gekauft und renoviert von Alain Soulier und Jean-Luis Cura. Jean-Luis begrüßte uns herzlich und machte mit uns einen informativen Rundgang durch den Garten. Wir erhielten viele Einzelheiten über die Renovierung des Hauses und Gartens. Dieser Garten birgt wahre Schätze. Der Innenhof, ein Kleinod, begeisterte uns mit den vielen schönen schmückenden Elementen. Als wir in den Formschnitt-Garten kamen, waren wir mehr als beeindruckt. Viele schöne Skulpturen waren wunderbar platziert und gaben dem Garten etwas Vollkommenes. Der Garten mit dem blauen Haus, der räumlichen Anordnung, der Gewächse, den Details, den schönen Bäumen und dem Pavillon begeisterte alle. Der Weg führte in den italienischen Garten mit Zypressen und der Bepflanzung in gelb/orange Tönen. Weiter ging es zum Kristallgarten. Auch hier war die Harmonie zu spüren, die wir im gesamten Garten erleben durften. Wir verließen den Garten nur ungern. Das Abendessen im Hotel Vaillant in Selestat wartete auf uns.

 

3. Juni 2016

Parc Alfred Wallach in Riedsheim

Ein Garten, der 1935 von dem berühmten Pariser Landschaftsgartenarchitekten Achille Duchene für Alfred Wallach entworfen wurde. 1950 wurde er an die Stadt gespendet und in den 1990er Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Garten mit harmonischen Linien, Broderie, Ruhehalle und Brunnen. Im Rosengarten sind mehr als 130 Sorten angepflanzt, darunter viele historische Rosen, die wir bewundern konnten. Die Bäume geben dem Park seine Struktur. Die Statuen passten, eingebettet  und umgeben von Hecken, wunderbar in die gesamte Anlage.

 

Leider war der Garten le Jardin de Tuilerie an diesem Tag nicht zu besuchen, da er durch ein Unwetter Schaden genommen hatte.

 

Jardin Lilaveronica

war der zweite Garten an diesem Tag, und wir hofften, dass es keinen Regen geben würde.

Der Garten, gelegen an einem historischen Schloss in Thanville, ist eine Anlage, die vor 3 Jahren angelegt wurde. Die Beete mit einer Bepflanzung in leuchtenden Farben sind harmonisch in die Landschaft eingebettet und lassen erahnen, wie er sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird.

Die Beete und das Gelände hatten durch die starken Regenfälle gelitten und manch ein Rosenfreund bekam nasse Füße. Als es anfing zu regnen, machten wir uns schnell auf den Weg zurück zum Bus.

 

Als weiterer Garten erwartete uns an diesem Tag

 

Le Jardin du Temps

Der Garten empfing uns im Sonnenschein. Ein Garten, 2 ha des puren Glücks, harmonisch gestaltet. Vom Wäldchen zum Teich bis zu den üppig blühenden Beeten. Verschiedene Beete sind integriert in klassische Szenen, diese variieren in  unterschiedlichen Stilen, Themen und Farben.

2003 begannen Frédérique Fischer und Alain Koeberlé mit der Anlage des Gartens, der seit 2010  geöffnet ist. Die gesamte Anlage zeigt die Leidenschaft der 2 Gärtner. Wir machten einen Spaziergang durch diesen Garten und konnten uns nicht sattsehen. Frederique begleitete uns durch den Garten und erklärte uns  ihre Philosophie.

Alle Rosenfreunde waren sich einig: Dieser Garten ist etwas Besonderes. Die Gartenbesitzer haben hier ihren Traum verwirklichen können. 

 

4. Juni

Am 3. Tag fuhren wir von Selestat nach Obermodern zum Garten

 

Les Jardin  des Orchidees

Herr Wollenschläger begrüßte uns herzlich und erzählte über seine Leidenschaft für Orchideen, die wir, in seinem Garten ausgepflanzt, bestaunen konnten.

Ein schmales Grundstück (1.900 m²) bis hin zum Bach, die Moder. Der Garten ist im englischen Stil angelegt und üppig bepflanzt. Die großen Bäume beschatten einen Teil des Gartens, und dort gedeihen die Frauenschuhe und andere Raritäten. Im sonnigen Teil geben Gräser und Stauden den Ton an. Ramblerrosen blühen üppig in den Bäumen. Zum Bach hin konnten wir ein Moorbeet bestaunen, das mit Sarracenien und Pogonien ophioglossoides bepflanzt war.

Herr Wollenschläger informierte uns über die Ansprüche und Vermehrung von Orchideen. Mit vielen neuen Erkenntnissen verabschiedeten wir uns aus dem Garten.

Weiter ging es nach Savernes zum Rosarium

 

Roseraie de Savernes

Die Roseraie de Savernes ist der zweitgrößte französische Rosengarten, dem 2002 der weltweite Rosenausschuss einen Orden verlieh.

Diese Anlage wurde 1898 gegründet. Die Rosenfreunde konnten mehr als 8.500 Rosenstöcke in 550 verschiedenen Arten bewundern, die wir in dieser Vielfalt so nicht oft zu sehen bekommen. Vom Duft der Rosen betört wurde uns Rosentee und köstlicher Kuchen serviert. Leider mussten wir früh Abschied nehmen, da wir noch Straßburg besuchen wollten.

 

Straßburg

Mit dem Wetter hatten wir bisher Glück, bis wir in Straßburg ankamen. Starker Regen begrüßte uns, und wir waren froh, als wir das Boot zur Besichtigungstour besteigen konnten. Während der Bootsfahrt erhielten wir viele Informationen zu den Gebäuden, Kirchen, dem Münster und zur Historie.

Das Münster, 1.000 Jahre alt, ist das Wahrzeichen von Straßburg. Nach der Bootsfahrt konnten wir die schönen Gebäude mit ihren herrlichen Fassaden bestaunen. Der Münsterplatz zählt zu den schönsten Marktplätzen in Europa.

 

Unser Bus mit Fahrer Willi wartete schon auf uns. Mit vielen Eindrücken fuhren wir zurück nach Selestat. Das Abendessen hatten wir uns verdient.

 

 

5. Juni

Am 4. Tag machten wir uns früh auf den Weg, um einen der schönsten Gärten im Elsass, in den Vogesen, zu besuchen.

 

Le Jardin de Berchigranges,

ein Privatgarten in 650 m Höhe in einem ehemaligen Steinbruch, den die Besitzer im Laufe der Jahre Stück für Stück vergrößert haben. Dieser Garten zeigt uns die Leidenschaft der Gärtner, denn der Garten ist gekonnt bepflanzt und der Umgebung angepasst worden. Das „Schmuckkästchen“ beheimatet viele seltene Pflanzen, die sowohl im Himalaja als auch am Strand der irischen See wachsen. Bei der Wanderung durch den Garten konnten wir Kräuterbeete, alpine Pflanzen, Stauden, Hosta, Farne, Bäume und Sträucher bewundern, die im Laufe von 15 Jahren gepflanzt wurden. Kleine Wasserfälle, Bäche und fantastische Blickachsen machten uns den Abschied schwer aber nicht ohne vorher noch in der Gärtnerei, die mit vielen seltenen Cottagepflanzen bestückt war, einzukaufen.

 

Weiter führte uns der Weg zum historischen

 

Chateau Hohlandsbourg.

Auf dem Burgberg befand sich von 1300 bis 750 v. Chr. eine ausgedehnte Befestigungsanlage. Die Burg fiel 1281 an die Habsburger und existierte mit wechselvoller Vergangenheit. Von der Ringmauer hatten wir einen herrlichen Blick ins Umland. Der Rundgang wurde von einem Führer begleitet, und wir erhielten viele interessante Details. In der Burg, im Inneren restauriert, konnten wir im Museum noch weitere alte Fundstücke besichtigen.

Das bestellte Essen war wunderbar. Wir genossen es in der historischen Umgebung.

 

Es wartete noch eine Überraschung auf uns, denn Frau Filipp hatte noch einen Besuch in einem der schönsten Dörfer des Elsass zusätzlich im Programm.

 

Eguisheim

Von Weinbergen umgeben und an grünen Hügeln angelehnt, ist Eguisheim eine mittelalterliche Ortschaft, deren konzentrische Gassen die Architektur der liebevoll mit Blumen geschmückten Fachwerkhäuser bestens zur Geltung bringt.
Diese Begeisterung für Blumenschmuck wird seit 1985 mit der höchsten Auszeichnung beim Grand Prix National du Fleurissement belohnt. Wir konnten in diesem originellen Dorf Brunnen, Dinghöfe, eine Kirche aus gelbem Sandstein, die eine bemerkenswerte polychrome Schreinmadonna aus dem 13. Jahrhundert besitzt, entdecken. Staunend schlenderten wir durch die Gassen. Die bunte Palette der Häuser, deren uralte Türinschriften zum Entziffern einladen, wurden bewundert.

Es wäre zu schade gewesen, wenn wir dieses schöne Dorf nicht gesehen hätten, darin waren sich alle einig.

 

6. Juni

Am 5. Tag standen 3 Gärten auf unserem Programm.

 

Le Jardin de Marguerite in Plobsheim

Der Garten, einer der Schönsten im Elsass, liegt in der Rheinebene, Das Ehepaar Goetz hat diesen Garten (5.000m²) mit viel Liebe zum Detail angelegt. Die Struktur wird von herrlichen Bäumen und Sträuchern vorgegeben und durch Stauden, Rosen sowie Clematis vervollständigt. Ein Bachlauf führt zum Teich. Herr Goetz hat viele schöne Dekorationselemente aus Eisen und Stein gesammelt, aufgearbeitet und zusammen mit Marguerite gekonnt platziert. Gerne wären wir noch geblieben, aber der nächste Garten wartete schon. Nach nur kurzer Fahrt erreichten wir

 

Le Jardin Pierette

Frau Pierette Kieny hat sich einen Traum erfüllt. Wir wurden von ihr herzlich begrüßt. Sie erklärte uns, wie der Garten im Laufe der Jahre entstanden ist; auch die Veränderungen durch den Wegfall einer großen Trauerweide. Viele schöne Stauden, Rosen, Clematis, Hosta und Hortensien wurden von den Rosenfreunden bestaunt. Die Dekoration und künstlerischen Elemente wurden im Laufe der Jahre gesammelt und in den Garten integriert. Hier konnte man entspannen und die Seele baumeln lassen. Nachdem wir die Gartenszenerie voll ausgekostet hatten,

verwöhnte uns Pierette mit einem herrlichen Lunch (Überraschungsbrot). Dazu bekamen wir Apfelsaft aus der Region – Genuss pur.

 

Die Zeit verging viel zu schnell und nur wenige Kilometer entfernt wartete der Garten

 

Jardin Dans les Nuages

Die Besitzer, Jaqueline und Michael Erard, haben ihren Garten „In den Wolken“ genannt. Der fast 1 ha große Parkgarten mit wunderschönen, seltenen Bäumen, Sträuchern und Stauden schafft eine besondere Atmosphäre. Das Ehepaar hatte sich vor einigen Jahren von ihren vielen Rosen, bis auf einige wenige, getrennt und den Garten umgestaltet. Der Schattengarten war sehr gelungen angelegt und ein Ort der Ruhe.

 

Von dort ging es in verschiedene Gartenzimmer, in denen unterschiedliche Bepflanzungen wie Kräuterbeet, Kiesbeet, Taglilien, Laubengang und vieles mehr bestaunt werden konnten. Michael Erard hat als Taglilienzüchter wunderschöne neue Lilien (aus USA bezieht er seine Mutterpflanzen für die Züchtung) gezogen. Einige Rosenfreunde konnten nicht widerstehen, und so können wir demnächst in einigen Gärten diese Schönheiten bewundern.

 

Jaqueline servierte uns im Hof vor der Remise herrlich kühlen Apfelsaft. So verwöhnt konnten wir den Tag beschließen und fuhren zurück nach

 

Selestat

Selestat ist ein wunderschönes Städtchen, das schon 775 von Karl dem Großen besucht wurde. Die schönen Häuser mit ihren schmückenden Elementen zeugen von einer reichen Vergangenheit und Gegenwart.

Wir nutzen die Zeit am Montag zum Bummeln und Shoppen. Viel Schönes wurde mit nach Dortmund genommen.

Schließlich mussten die Koffer wieder gepackt werden. Wir bekamen unser letztes Abendessen im Vaillant und am folgenden Morgen ging es auf die Heimreise.

 

7. Juni

Auf der Rückfahrt nach Dortmund machten wir Halt am

 

Hermannshof in Weinheim

Das Anwesen, 2,2 ha groß mit einem großen Herrenhaus, blickt auf eine 200 Jahre alte Tradition zurück. Die Familie Freudenberg und die Stadt Weinheim haben es zwischen 1981 und 1983 zu einem Schau- und Sichtungsgarten umgestaltet. Der Hermannshof arbeitet wissenschaftlich und experimentell. Die großen Flächen der Präriebepflanzung haben zwar ihren Höhepunkt im Spätsommer, aber andere Beete waren mit ihrer Bepflanzung zu bestaunen. Große, sehr alte Bäume umgeben diesen Park. Till Hofmann hat uns die gesamte Zeit begleitet und uns viele Informationen gegeben. In herrlichem Sonnenschein nahmen wir Abschied und machten uns auf den Weg zum

 

Garten Kalkbitze

Jedem Anfang liegt ein Zauber inne (H.Hesse). Ein Wahlspruch der Eheleute Becker, denen ein lustvolles Gärtnern mit Stauden wichtig war. Aus 8.000 m² Weideland wurde von ihnen ein Teich, ein Terassengarten, ein Rosen- und Schattengarten, ein Hot Border, ein Naschgarten und ein Japanbeet konzipiert.

Ausschlaggebend zur Umsetzung von einem natürlichen Garten, der über das ganze Jahr attraktiv ist, war die Bekanntschaft mit Beth Chatto und ihrem Garten. So entstand die Gartenanlage als Inbegriff vom Paradies, das Herz und Seele erfreuen soll. Das Ehepaar gärtnert mit Leidenschaft. Die Sichtachsen sorgen für Neugier und Spannungen.

 

Wir Rosenfreunde waren überwältigt. Die Bepflanzung und die Gestaltungselemente hatten einen nachhaltigen Eindruck bei uns hinterlassen. Im Garten wurde uns Kuchen, Kaffee und Tee serviert. Ein schöner Abschluss unserer wunderbaren Reise ins Elsass.

 

Viele Eindrucke konnten wir sammeln, Fotos machen und die mitgenommenen Gartenschätze in unsere Gärten pflanzen. Gerne werden wir an die Gastfreundschaft zurückdenken, die uns entgegengebracht wurde. Als Dankeschön hatten die Rosenfreunde die Rose „Dortmunder Rosenfreunde“ als Gastgeschenk im Gepäck, die den Gartenbesitzern übergeben wurde.

 

Bericht und Bilder: Brigitte Ruhnau; Eingangsbild: Pe

Pe, 06/16