Nordholland - Gärten zu Lande und zu Wasser

Garten Illancullin (Bild: Laade Gartenreisen)

Vom 22. bis 26. Juni 2023 begaben sich die Rosenfreunde Dortmund unter der Führung unserer Rosenfreundin Brigitte Ruhnau mit Laade Gartenreisen auf Entdeckungstour nach Nordholland, um sich in schönen Landschaften und Gärten unserer Nachbarn eine Auszeit zu gönnen und Gartenidylle zu genießen.

´Laade´ beschreibt die Reise so:

" Wer einen fröhlichen kunterbunten Mix aus Landschaften, historischen Fischerdörfern, Seehandelsstätten und der weiten blauen See sucht, kommt (immer) gern (hierher) zurück."

Die Reisebeschreibung und ein Fotobuch von der Reise hat unsere Rosenfreundin Brigitte Ruhnau erstellt. Lesen Sie nachfolgend ihren Bericht und bewundern Sie ihre Bilder.

"Am 22.6.2023 fuhren Rosen-, Stauden- und  Gartenfreunde mit dem Bus nach Nordholland, um in 5 Tagen viele Privatgärten zu besuchen.

Der Garten von Marina en Fred Schouten war unser erster Garten auf der Reise.

Marina Schouten, Gartenarchitektin,  hat ein kleines Paradies geschaffen. Der Garten, 2.700 m², wird natürlich gepflegt, der Lohn hierfür ist ein munteres Stelldichein von 40 Vogelarten, vielen Insekten und Schmetterlingen. Die Bepflanzung, Bäume, Stauden und Rosen geben ein harmonisches Bild und sorgen dafür, dass durchgeblüht wird.

Besonderer Blickpunkt ist der schöne Teich mit seiner Bepflanzung. Wir wurden mit köstlichem Kuchen, Kaffee und Tee verwöhnt und machten uns gestärkt auf den Weg zu unserem zweiten Garten.

Der Garten Bloemendaals Begin liegt im Außenbereich des Ortes Bloemendaal.

Der Entwurf für diesen Garten wurde von der Gartengestalterin Modeste Herwig erstellt und von den Besitzern im Laufe der Zeit weitergeführt.

Das Haus aus dem Jahr 1887 mit einer herrlichen Fassade wurde restauriert, Garten und Haus bilden eine harmonische Einheit.

Von der Veranda aus schaut man auf einen schönen Teich und auf eine unverbaute Weite. Die gesamte Anlage strahlt Ruhe aus und lädt jeden Besucher auf, sich zu entspannen.

Die Stauden, Rosen, Rhododendren in ausgewählter Farbkombination ergänzen die Baum- und Gehölzpflanzung.

Die Besitzerin verwöhnte uns mit Kuchen und frischen Erdbeeren.

Unser Hotel Joli in Bergen erreichten wir nach kurzer Fahrt.

Am 23.6. erwartete uns als besonderes Gartenerlebnis „das Reich der 1000 Inseln“.

Das Gebiet Zuid-Scharwoude war einst ein Sumpfgebiet. Die Menschen wohnten jahrhundertelang entlang des Deiches Langedijk. Das Gelände war von vielen Kanälen durchzogen. Durch Ausheben der Kanäle von Hand wurde der Schlick auf die bereits entstandenen Inseln geschaufelt, so entstand das Land der 1000 Inseln mit fruchtbaren Böden. Bauern und Gärtner besaßen durchschnittlich 7 Inseln, die mit Gemüse bepflanzt wurden. Alle Inseln waren nur mit Booten zu erreichen, auch die älteste Gemüseauktion der Welt nahe dem Museum Broeker Veiling.

Wir bestiegen ein Boot mit einem Führer der uns ortskundig durch die Kanäle fuhr. Er erzählte uns von der Entstehung und heutiger Nutzung der Inseln. Er fuhr uns zu einer bewohnten Insel, wo er mit seiner Frau wohnte und beide einen wunderschönen Garten

 „De Dijktuin“ erschaffen hatten. Der Garten von Afra und Jan Tromp war voller Überraschungen. Eine vielfältige Beetbepflanzung, ein schöner Teich, alles harmonisch abgestimmt überraschte uns. Dazu wurden schöne Elemente kunstvoll integriert. Gestärkt mit Kuchen, Kaffee, Tee verließen wir den gastlichen Garten.

Wir fuhren mit dem Boot zurück zum Museum, um dort ein vielfältiges, leckeres Mittagessen serviert zu bekommen.

Nach der Pause bestiegen wir wieder ein Boot und fuhren zu einem zweiten Garten. Der Garten Beeldentuin von Corrie Kaas war ein ganz anderer Garten.

 Die von ihr geschaffenen Skulpturen aus Bronze hatte sie kunstvoll in die Beete integriert. Es gab schöne Ausblicke und Rastplätze, wir wären noch gerne geblieben. Doch es wartete noch ein dritter Garten: De Groene Oase.

Ein Paradies, geschaffen von Annemiek und Leo Koolen. Der Garten liegt auf einem Polderdeich. Eine Seite ist per Boot zu erreichen. Auf der anderen Seite kommt man zum Festland. Uns erwartete dort ein ganz besonderer Garten.

Er war mit ausgewählten Bäumen und Gehölzen bestückt. Die Unterpflanzung war passend zur Umgebung gewählt. Außergewöhnliche Dekorationen und geschmackvolle Sitzgelegenheiten gaben dem Garten ein besonderes Flair. Nach einem Glas Sekt mussten wir leider den Heimweg per Boot antreten. Auf der Rückfahrt  zum Bus konnten wir die vielen schönen Häuser auf den Inseln bewundern, eine ganz besondere Welt, die wir kennenlernen durften.

Am nächsten Tag, dem 24.6.2023, machten wir bei der Gärtnerei De Morgen halt.

Eine gut sortierte Gärtnerei. Der Privatgarten des Besitzers dient als Versuchslabor. Wir durften uns auf dem Gelände frei bewegen, und viele Schätze fanden den Weg in den Bus, um zu Hause die eigenen Gärten zu verschönern.

Nicht weit entfernt besuchten wir De Lang Huis.

Der Garten liegt im Weltkulturerbe Polder Beemster. Das Haus ist aus dem Jahr 1623. Der Garten hat eine Größe von 5000 Quadratmetern. Hier wurde auf Blick- und Sichtachsen geachtet, damit die Bäume und Gehölze gut zur Geltung kommen. Der Garten ist sehr farbenfroh angelegt, und die Rosenfreunde erfreuten sich an dem schönen Rosengarten mit schattigem Sitzplatz. Die Besitzer Jan Schoutsen und Ria van Eijndhoven haben hier ein Paradies erschaffen. Das Gartenarboretum umfasst mehr als 900 Baum- und Straucharten und ist dem Niederländischen Dendrologischen Verband (VDN) und der KANN angeschlossen und als niederländisches Arboretum registriert.

Gestärkt mit Kaffee, Tee und Gebäck machten wir uns auf nach Volendam.

Einige Reiseteilnehzmer bummelten durch die schöne Stadt. Andere saßen am Hafen bei einem kühlen Getränk. Das Städtchen hat abwechslungsreiche Häuser und einen Hafen, wo wir interessante Schiffe bewundern konnten. Dann ging es zurück zum Hotel.

Am 25.6. besuchten wir den schönen Garten Versicolor in Lutjewinkel,

, geschaffen von Marianne Greiner. Das Grundstück von 2500 Quadratmeter war voller Überraschungen. Der Eingangsbereich mit farbenfroher Beetbepflanzung machte neugierig auf die Beete im Hauptgarten: Border mit Farbthemen, englische Rosen, ein Cottagegarten, ein großer Teich, dazu ein Schmetterlingsgarten und ein Wäldchen überraschten uns immer wieder aufs Neue. In diesem Garten ist die Kreativität zuhause. Im Spätsommer finden die Besucher einen Indian Summer Garten vor.

De Waddentuin, unser zweiter Garten, ein ganz anderer Garten liegt auf der
ehemaligen Insel Wieringen.

Tineke Nels hat diesen Garten mit Stauden, Hortensien, Rosen, Clematis gekonnt gestaltet. Durch die Obst- und Beerensträucher ist hier Naschen angesagt. In  einem schönen Pavillon, herrlich dekoriert, kann man bei einer Tasse Tee entspannen und den Garten genießen. Der Garten hatte zur offenen Gartenpforte geöffnet.

In ihm waren viele schöne maritime Gemälde aufgestellt. Sie bereicherten den Garten sowie auch die schönen, ausgewählten Dekorationen. Wir bekamen gekühlte Melone gereicht. Bei der Hitze war dies eine gute Erfrischung.

Hier sind Vögel, Bienen, Igel und alles, was im Garten lebt, gerne gesehen.

Nach diesem Garten waren wir gespannt, womit uns der dritte Garten De Couwenhof am heutigen Tag überraschen würde.

Anouska Couwenhof sagt über die Gartenarbeit: Die Beschäftigung in frischer Luft, Planen und Gestalten von Beeten ist für mich ein Fest. Einfach herrlich.

Spielen mit der Natur ist ihr Thema. In ihrem Garten lebt sie, der Garten ist ihre Leidenschaft: Gartenzimmer, jedes mit eigenem Thema und Farbe. Ein sehr schmales Grundstück und so gekonnt gestaltet, dass die Länge auf einen Blick nicht sichtbar wird. Trotz der Hitze fanden wir ein schattiges Plätzchen. Auch dieser Gartentag neigte sich dem Ende und wir fuhren zurück in unser Hotel. Hier wartete ein Abendessen auf uns.

Jetzt hieß es Koffer packen. Ein letzter Drink wurde genommen und andere spazierten ein letztes Mal durch das schöne Städtchen Bergen.

Am 26.6. hieß es nach dem Frühstücken Abschied nehmen. Allerdings standen noch zwei Gärten auf dem Programm.

Zunächst Jardin Lapin:

Auf dem früheren quadratischen Stolphof mit dem typischen Pyramidendach wurde 2006 ein ganz neues Gebäude errichtet. Über eine Brücke erreicht man das Grundstück. Beim Betreten des Grundstückes konnten wir die Weite des Gartens nicht erahnen. Das Haus war umgeben von farbenfrohen Beeten. Als wir dann hinter das Haus kamen, sahen wir einen großen Schwimmteich, umgeben von einer  herrlichen Bepflanzung. In einem Senkbereich stand eine gemütliche Sitzgarnitur mit Blick auf eine Ruine. Alles war neu erbaut, bepflanzt und durch zwei Treppen begehbar gemacht. Von oben bot sich uns ein eindrucksvoller Blick auf die gesamte Anlage.

Herrliche Border, mit Steinen eingefasste, höher gelegte Beete, ein Eisenpavillon und neu gepflanzte Bäume ließen uns staunen. Wir wurden mit Kaffee, Tee und Kuchen verwöhnt und hätten hier noch lange verweilen können. Jedoch wartete noch ein weiterer Garten wartete auf uns.

Der Garten De Beukenhof

Dieser Garten wurde im Jahr 2000 angelegt. Zunächst auf einer Fläche von 3000 m². 2004 wurde der Garten auf mehr als ein Hektar erweitert. Das Gelände wurde von Ellen und Hans Lubbers nach eigenen Ideen geschaffen. Mit geraden Linien wurden unterschiedliche Gartenzimmer gestaltet. In den Themengärten gibt es eine Vielfalt von Stauden, ein- und zweijährigen Blumen in verschiedenen Farben und Blattformen. Die Gartenzimmer sind umgeben von Hecken, die immergrünen Elemente geben dem Garten Struktur. Ein großer Teich sorgt für Ruhe, hier kann man entspannen. Die persönliche Note der Gartenbesitzer erkennt man an jeder Stelle des Gartens.

Das letzte Mal konnten wir die niederländische Gastfreundschaft bei Kuchen und Koffie genießen. Noch einmal die genussvolle Stunde mit Bailys,  und dann hieß es: Ade Niederlande!

Wir kommen bestimmt wieder. Im nächsten Jahr gehen wir wieder auf Bollentour im April und besuchen neue Gärten. Bis dahin genießen wir unsere eigenen Gärten.

Ich bedanke mich bei den Rosen,- Stauden- und Gartenfreunden, die mich auf dieser Reise begleitet haben.

Brigitte Ruhnau
Rosenfreunde Dortmund"

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Pe, 07/23