Gartenreise der Rosenfreunde Dortmund nach Zeeland

Garten ´t Puntje in Ritthem; kunstvoll geschnittene Koniferenbögen trennen Ziergarten vom Nutzgarten (Pe)

 

Am 5.7.2018 war es soweit. Die Rosenfreunde Dortmund machten sich auf ihre mehrtägige Reise in die Niederlande mit dem Ziel „Zeeland“.

 

Auf dem Weg zum Hotel war der erste Halt in Valkenswaard. Im Garten „Theehuis der Frau van Best“ wurden wir erwartet, wo uns ein herrlicher Lunch serviert wurde.

 

Die ehemalige Besitzerin, Frau van Best, wünschte sich um 1900 ein Haus und einen Garten außerhalb der Stadt. Sie studierte Pflanzpläne von William Robinson und Gertrude Jekyll und ließ ein Teehaus bauen, das wir besichtigen konnten. Der Garten, ein Stinzengarten, der seine Schönheit im Frühjahr zeigt, überraschte uns mit einer prächtigen Sommerbepflanzung in den Staudenbeeten.

2010 ließ die Familie Staals Garten und Haus renovieren. Trude Woerdemann, bekannt durch Verwendung von Stinzenpflanzen, bekam den Auftrag, einen Pflanzplan zu erstellen, der dann auch umgesetzt wurde. Der Garten beherbergt schöne Bäume und Sträucher: Blutbuchen, Magnolien, Rhododendren, Blaseneschen, Scheinhasel u.v.m..

 

Weiter ging die Fahrt nach Heerle zum Garten von Laura Dingemanns. Auf diesen Garten waren wir alle sehr gespannt. Laura, eine Perfektionistin, erschuf einen Garten, der nicht nur Hobby blieb, sondern schnell zum Vollzeitjob wurde.

Sie schaffte Gartenräume auf 7.000 m², umsäumt von Buchs- und anderen Hecken, kleine Teiche, Sitzplätze, herrliche Beete mit schönen Dekorationen. Besonders die farblich abgestimmten Staudenrabatten waren beeindruckend.

Die Bepflanzung ist so gekonnt in Szene gesetzt, dass „durchgeblüht“ wird. Schöne Rosen sind in die Beete integriert. Sonnenbeete und Schattenbereiche wechseln sich in ihnen ab. Die Schattenbereiche haben wir bestaunt und besonders genossen, da die Sonne es sehr gut mit uns meinte.

Die Rosenfreunde erstanden mehr als nur eine Pflanze in der Gärtnerei. Nach Kaffee/Tee/Gebäck verabschiedeten wir uns von Laura, die uns zwischenzeitlich mitgeteilt hatte, dass das Haus und der Garten verkauft werden sollen. Wie es mit diesem wunderbaren Garten weitergeht, das ist noch offen. Wir waren daher besonders dankbar, dass wir ihn in seiner Pracht noch einmal sehen durften.

 

Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir Terneuzen und unser Hotel „Hampshire Churchill“.

 

 

6.7.2018

Heute standen 2 Gärten und ein Stadtbesuch auf dem Programm.

Nach einem reichhaltigen Frühstück kamen wir nach kurzer Fahrzeit zum Tuin t Hofje. Wir wurden von Henk & Joke Cijsouw herzlich begrüßt und durch den 2.000 m² großen Garten geführt. Henk überraschte uns mit herrlichen Rosen und Clematis in den Staudenbeeten die von schönen  Hortensien umrahmt wurden. Die Hecken aus Taxus und Lonicera verleihen dem Garten Struktur. Die schönen Gebäude und der Garten verschmelzen zu einer Einheit.

Joke bat uns zu Kaffee und Kuchen. Am Vormittag solche Köstlichkeiten genießen zu dürfen – wunderbar. Die selbstgebackenen Kuchen schmeckten einfach herrlich. Ein kleines Gartenlädchen mit liebevoll ausgesuchten Dekorationsartikeln ließ viele von uns schwach werden. Gestärkt und mit vielen Eindrucken verabschiedeten wir uns. Das Städtchen Veere wartete auf uns.

Veere, ein Städtchen zum Verlieben. Alte Häuser, kleine Lädchen, historische Gebäude und ein kleiner Hafen, der durch Abdeichung seinen Zugang zum offenen Meer verlor. In seiner Blüte betrieb Veere regen Tuch- und Wollhandel mit Schottland.

Wir machten uns auf, die Historie und das Jetzt von Veere zu erkunden und unsere Lunchzeit zu nutzen, um frische Fischbrötchen zu genießen oder ein Eis zu essen. Zudem konnten wir vor dem historischen Rathaus eine romantische Hochzeit miterleben..

Viel zu schnell ging die Zeit vorbei. Der de Zeeuwse Rozentuin stand noch auf dem Programm. Die Gartenanlage, 4 ha groß, liegt auf der Insel Beveland. In dem Rosengarten können über 1.000 Rosensorten entdeckt werden. 100 Sorten schöner Clematis, die farblich auf die Rosenfarben abgestimmt sind, begleiten die Rosen. Die Hecken und Gartenzimmer umrahmen die nach Arten und Sorten getrennt gepflanzten Rosen.

Was wäre der Besuch einer Rosengärtnerei ohne Rosenkauf! Manche Rosenfreunde konnten nicht widerstehen. Die gekauften Rosen finden in ihren Gärten ein neues Zuhause und werden an diese Reise erinnern. Nach einer Stunde Fahrtzeit konnten wir uns in unserem Hotel entspannen und auf das Abendessen freuen.

 

7.7.2018

Drei Gärten warteten an diesem Tag auf uns. Nur 7 km vom Hotel entfernt durften wir de Groen Gaerd in Zaamslag besuchen. Ein Garten mit sehr gelungener Gestaltung. Eine Vielzahl von Stauden wie Phloxe, Gräser, Hosta im Schutz von Bäumen wurden teilweise von sauber geschnittenen Hecken begleitet. Über allem ragt im Eingangsbereich eine mächtige Skulptur, die aus einer Ulme von einem Künstler nach einem Hochzeitsbild der Gartenbesitzer behauen wurde. Sie zeigt das Brautpaar.

Was wäre ein Gartenbesuch ohne Kaffee/Tee/Gebäck. Auch hier wurden wir nach der Gartenführung wieder verwöhnt.

 

Nach de Groen Gaerd wartete Hiddengardens auf uns.

Der Eingang ließ nicht erahnen, was uns erwarten würde. Ein „oh“ erklang als wir den Garten hinter dem Haus betraten. Das Ehepaar van Damme hatte genaue Vorstellungen, was im Garten gepflanzt und gebaut werden sollte. So hat es nach dem Entwurf eines jungen Gartenplaners den Garten gestaltet. Zuerst waren es 500 m², dann wurden 1.500 m² vom Nachbarn dazugekauft, so dass mit 2.000 m² der Garten seine Vollendung finden konnte. Ein Weg mit schmalen Wasserbecken führt zur „Alhambra“, einem Pavillon im maurischen Stil. In einem weiteren Gartenzimmer, dem japanischen Garten, kann man wunderbar entspannen und die Ruhe genießen. Die Rosen- und Staudenbeete waren eingefasst und die Wege mit einem Belag aus Muschelschalen versehen, die ein interessantes Laufgeräusch ergaben. Bäume und Sträucher verliehen dem Garten eine angenehme, höhengestaffelte Struktur, die wir bewunderten.

 

Mitten im Garten, mit einem herrlichen Rundumblick, wurde uns ein köstliches Mittagessen serviert. Eigentlich hätten wir hier noch Stunden verbringen können. Aber der nächste Garten wartete. Wir verabschiedeten uns, und nach kurzer Fahrt erreichten wir Biervliet.

 

Franz und Fanny begrüßten uns in ihrer Gärtnerei und Schaugarten

In Goede Aarde. Franz erklärte uns, dass er sein Sortiment auf 500 Gewächsen begrenzt hat, damit auch der Kunde den Überblick nicht verliert. Er ist spezialisiert auf Stauden, die winterhart, extrem ausdauernd, lang blühend und nicht wuchernd sind. Die Aufpflanzungen in dem Schaugarten zeigen, dass er hinter seinem Konzept steht. In der Gärtnerei beim Pflanzenverkauf wurden wir mit kühlen Getränken und Kaffee versorgt. Viele wundervolle Staudenzüchtungen fanden schnell neue Besitzer. Wir verabschiedeten uns und waren uns einig: Franz ist ein Gärtner mit viel Leidenschaft, der seinen Traum lebt.

 

8.7.2018

Heute führte unser Weg nach Koudekerke zum De Houtenhandsche Hof. Zuerst wurden wir auf der „Ranch“ bewirtet, anschließend führte uns Conny in ihren Garten. Ab 1995 wurde auf 4.500 m² auf dem Hof der Großeltern ein Garten angelegt. Hecken aus Taxus umrahmten wundervolle Pflanzungen mit Gräsern und Stauden. Der große Teich mit einer Trauerweide an der Seite war ein Mittelpunkt des Gartens. Schöne Sitzplätze luden zum Verweilen ein. Wir sahen afrikanische Skulpturen von Künstlern aus Zimbabwe in einer Schönheit, die uns sehr beeindruckte. Manche kleinere oder auch größere Teile fanden einen Liebhaber und schmücken demnächst die Gärten der Rosenfreunde. Gerne wären wir auch hier noch geblieben.

 

Zu unserem nächsten Programmpunkt fuhren wir nur 5 Kilometer: Middelburg wartete auf uns. Unser Fahrer, Bernhard, bot außerdem an auch den Badeort Domburg am Meer anzufahren. So konnten einige Rosenfreunde Domburg und die anderen Middelburg erkunden.

Strand genießen, Eis essen, bummeln, einkaufen, schöne Häuser fotografieren. Bernhard holte alle pünktlich ab, und weiter ging es nach Ritthem

zum Garten ´t Puntje von Matty und Piet Schout.

 

Wir sahen erst nur hohe, schön geschnittene und geschwungene Hecken. Als wir von Piet empfangen wurden und den Garten sahen, wussten wir, dass dieses ein ganz besonderer Garten ist. Geschwungene Beete mit sehr gelungener Bepflanzung. Die Staudenrabatte von 30 Metern ist abwechselungsreich und farblich abgestimmt bepflanzt. Der Gemüsegarten und das Beerenhaus wurden bestaunt. Ein Teichgarten machte den Garten komplett. Nicht zu vergessen sind die schönen Lauben und Sitzplätze. Hier wurde uns Kaffee/Tee und Kuchen serviert.

Wir gingen immer wieder durch den gepflegten Garten, durch den eine wundervoll geschnittene Bogengallerie aus Scheinzypressen lief, die den Nutzgarten von einer Rabatte aus Zierpflanzen einerseits optisch trennt und andererseits viele Durchblicke öffnete. Dieser Garten ließ kaum einen Wunsch übrig. Auch hier hieß es Abschied nehmen. Im Hotel wartet das Abendessen auf uns.

 

9.9.2018

Die Koffer sind gepackt und nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf die Heimreise. „Terneuzen Adieu“!. Auf der Rückfahrt nach Dortmund warteten noch 2 Gärten auf uns.

 

Die heutigen Besitzer des Landguts de Hertgang in Halsteren empfingen uns im Seminarraum und stellten die Entstehung der Anlage vor. Der 5,5 ha große Park im englischen Landschaftsstil wurde von dem Gartenarchitekten van Koolwijk geplant. Er ist ein Landschaftspark der ganz besonderen Art und nicht nur ein Arboretum für Baumliebhaber. Die Unterpflanzung der großen Bäume beeindruckte uns sehr durch die vielen seltenen Gehölze. Überrascht waren wir dann von den herrlichen Staudenbeeten. Eine gelungene Komposition der gesamten Anlage. Hier wurden wir im Anschluss an die Führung mit einem guten Mittagslunch verwöhnt.

 

Weiter ging es zum Tuincentrum Martien Graat in Cuijk. Hier erwartete uns ein beeindruckender Schaugarten mit Hochstauden, den wir in einer solchen Pracht noch nicht gesehen hatten. Stauden über Stauden, ein wahres Feuerwerk. Nach Kaffee und Kuchen wurden Stauden und schöne Mitbringsel in den Bus gebracht. Das Fach im Bus für die Pflanzen füllte sich ein letztes Mal und wir freuten uns auf unsere Gärten daheim.

 

Diese Fahrt war wieder ein schönes Erlebnis. Mehrere Tage gemeinsam zu verbringen und Erfahrungen auszutauschen ist einfach schön und befreit vom Alltag. Die Gespräche mit den Gartenbesitzern bleiben uns in guter Erinnerung. Gelernt haben wir in den Niederlanden auch: „es gibt kein Regenwasser, nur Himmelwasser“.

 

Danke an Frau Kossen-Hirth, die wie immer alles wunderbar für uns organisierte. Die schönen Gedichte und Informationen haben wir genossen.

Bernhard, unser Busfahrer, hat uns sicher von einem Ort zum anderen gefahren. Wir möchten uns ganz herzlich bei ihm bedanken.

 

Was wären die Rosenfreunde ohne ihre Reisen. Für das nächste Jahr sind schon 2 Reisen geplant und „Vorfreude ist die schönste Freude“.


 

Fotobuch: Brigitte Ruhnau - https://www.albelli.de/onlinefotobuch-ansehen/ef26b8b3-47c7-426e-a501-f06e8c469226

 

Text:    Brigitte Ruhnau

            Eingangsbild (Pe)

eingestellt:                                                                                                            Pe, 08/19