Gärten in der Eifel

Geschnittene Rotbuchenhecke in Monschau-Höfen (GNU; Autor: Karonna)

Am 27. Juni 2015 besuchten die Dortmunder Rosenfreunde drei schöne Privatgärten von Aachener Rosenfreunden in Monschau. Die Gartenreise war von unseren Rosenfreunden Hermann Kopp und Brigitte Ruhnau perfekt vorbereitet. Nach einer Anfahrt in leichtem Regen hellte der Himmel am Reiseziel bald auf – wohl auch deshalb, weil die Reisegesellschaft zum vorangegangenen Mittagessen die Teller restlos geleert hatten.

 

Der erste Garten von Helene und Josef Schlagloth in Monschau-Imgenbroich ist ein etwa 3000 m² großer Rosengarten, der von Linden und Rotbuchen umgrenzt ist, die einerseits für Windschutz sorgen und andererseits als Kletterhilfen für Ramblerrosen und Clematis dienen. Im Laufe der letzten Jahre vergrößerte sich die Rosensammlung auf der sogenannten Brunnenwiese auf mehr als 300 Sorten. Sie werden ausschließlich mit organischen Materialien gedüngt und mit Wasser aus einem selbst gebauten Brunnen versorgt.

 

Viele lauschige Plätze und selbstgefertigte Skulpturen aus Holz und Metall

beeindrucken neben den mächtigen Rosenbögen den Betrachter. Leider blieb uns aufgrund der Höhenlage die ganz große Schau verwehrt, denn viele Rosen benötigten zum vollen Erblühen noch mindestens eine weitere Woche.

Der zweite Garten von Hilde und Raymund Ibba in Monschau-Höfen ist ein etwa 2000 m² großer romantischer Landhausgarten, der sich hinter einem reetgedeckten alten Venn-Bauernhaus öffnet, welches sich windgeschützt hinter eine 8 m hohen geschnittenen Rotbuchenhecke duckt. Im Garten gedeihen Sommerblumen, Stauden, Kräuter, Gräser und Rosen in bunter Vielfalt: Mohn, Rittersporn, Wicken, Weidenröschen, Lilien, Lavendel, Katzenminzen, Salbei, Sterndolden und Rosensorten wie Awakening, Lykkefund, Rosa mundi, Ferdinand Pichard, Mme Boll, Louise Odier oder Scharlachglut.

 

Im separaten Gemüsegarten findet man so manche alte Gemüsesorten zwischen Streifen mit Sommerblumen. Die Bewirtschaftung beider Gärten erfolgt auf rein biologische Weise mit reifem Kompost, Algenkalk, Steinmehl und Pflanzenjauchen. Eine großflächige Kompostanlage mit Mieten unterschiedlicher Reifegrade liegt vor einer alten Streuobstwiese, auf der Coburger Fuchsschafe grasen, deren Mist in die Kompostierung einbezogen wird.

 

Der naturhafte Garten der Familie Ibba folgt dem Leitmotiv „Der Natur ihren Lauf lassen“: Gestalten und Begrenzen wird auf ein Minimum beschränkt!

Der dritte Garten von Marlene und Turgut Mehmet in Monschau-Höfen ist ein etwa 6.000 m² großer naturnaher Landschaftsgarten. Er ist von vielen Rotbuchen umgeben, welche hoch aufgeastet wurden, um den Gartengewächsen bessere Lichtverhältnisse zu verschaffen.

 

Hinter dem hausnahen Gartenteil mit Terrasse und Zierteich, Rosenbögen und Glaspavillon sowie wunderschönen Staudenbeeten öffnet sich eine gehölzgerahmte Landschaft mit einer großen Wildblumenwiese, die mit Zwiebelblumen durchsetzt ist, von denen gerade noch die blauen Iris in Blüte waren. Die Naturnähe dieses Gartenteils wird durch alte Obstbäume und ruhende Schafsplastiken optisch untermauert.

 

Gut 350 Rosensorten umfasst die Rosensammlung, darunter überwiegend Kletterrosen, Rambler und Historische  Rosen und es werden Jahr für Jahr mehr. Deshalb musste bereits ein Teil der Wildblumenwiese umgewidmet werden.

 

Der Garten der Familie Mehmet ist durchgestaltet und bietet dem Betrachter in vielen liebevollen Details einen andauernden Hochgenuss. Der Preis dafür ist ein „365 tägiger Urlaub pro Jahr“ im eigenen Garten – ausgefüllt mit Gartenarbeit.

Die Dortmunder Rosenfreunde bedanken sich ganz herzlich bei der Aachener Freundeskreisleiterin Sigrid Liedtke und bei den Familien Schlagloth, Ibba und Mehmet, die ihre Gärten für uns öffneten und ihre Gartenphilosophien erläuterten.

Ein besonderer Dank gilt zudem den übrigen Mitgliedern des Aachener Rosenfreundeskreises, die im Garten Mehmet ein geradezu fürstliches Kaffeetrinken

mit herrlichen selbstgebackenen Kuchen ausgerichtet hatten.

 

Unsere Reise zu den Aachener Rosenfreunden wird uns auch wegen der herzlichen Aufnahme lange in Erinnerung bleiben.

 

NS.: Das Bildmaterial zum Bericht steuerten die Rosenfreunde Siegbert Jellinek, Gerlind und Ulrich Perpeet bei!

Pe, 07/15