Schatzkammer Loire
Kletterrosen an der Schlossmauer von Chateau Rivau (Pe)
Reise der Rosenfreunde Dortmund vom 28.5. bis 3.6.2017
Schatzkammer Loire
Am 28. Mai 2017 um 8.30 Uhr machten sich 32 Rosenfreunde auf den Weg zur Loire, um dort viele Schlösser und Gärten zu besichtigen.
Auf dem Weg zu unserem ersten Hotel besuchten wir einen Garten in Belgien, den Garten de Horne in Heers.
Hier wurden wir freundlich von Frau Vanormelingen begrüßt. Zuerst wurde uns ein köstliches Mittagessen serviert, und anschließend konnte die Gartenbesichtigung beginnen. 1995 wurde mit Hilfe der Gartenarchitektin Dina Deferme ein 5.000 m² großer Garten angelegt. Herzstück ist ein großer Teich, der eingebettet von vielen Rosen und Stauden zum Verweilen einlädt. Auf den Bänken und Stühlen konnten wir uns entspannen und den fantastischen Rundumblick genießen. Gegen Abend erreichten wir unser erstes Hotel im Süden von Paris.
Am 29.5. setzten wir unsere Fahrt nach einem leckeren Frühstück fort. Nach weiteren 100 Kilometern erreichten wir den Garten Les Grandes Bruyeres in Ingrannes. Der Garten der Familie La Rochefoucault, 11 Hektar groß, liegt, eingebettet in einem Naturreservat von 24 Hektar, im Wald von Orleans. Der Park wurde 1968 angelegt, erste Pflanzungen erfolgten 1973. Es entstanden 8 Gärten, 2 Arboreten und ein Labyrinth. Vorbild des englischen Gartens sind die Gärten der Gertrude Jekyll. Die Anpflanzungen der Bäume und Sträucher sind eindrucksvoll und umfangreich. Viele besondere Arten von Cornus und Magnolien vervollständigen mit 800 verschiedenen historischen Rosen die Sammlung Bruyeres (französischer Name für Heide). Die Heide wurde in allen Bereichen mit anderen Pflanzungen kombiniert und unterstreicht die Vielseitigkeit dieser Pflanzenfamilie.
Weiter ging es nach Orleans. Hier konnten wir die eindrucksvolle Kathedrale besichtigen. Jeanne d Arc, bekannt als Jungfrau von Orleans, befreite die Stadt am 8. Mai 1429 von der Belagerung der Engländer. Bei einem Bummel durch die Stadt wurde lecker gegessen, oder man genoss einfach die Aussicht bei einem Kaffee.
Ein weiterer Garten wartete noch auf uns: Les Jardins de Roquelin.
Stephane Chassine kaufte 1998 einen Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert. Hier kamen alle Rosenfreunde voll auf ihre Kosten: Rosen soweit man schaute, 400 verschiedene Rosen. Die Laubengänge aus Kastanienholz sind mit Kletterrosen und Ramblerrosen bepflanzt, ein betörender Rosenduft umgab uns. Die Unterpflanzungen der Rosen waren harmonisch auf die Farben abgestimmt. Ein Wasserbecken, freilaufende Hühner und Enten, ein Gemüsegarten und vieles mehr hinterließen einen bleibenden Eindruck. Im Lädchen konnten schöne Dinge gekauft werden, die später in manchem Garten zu bestaunen sind.
Am frühen Abend erreichten wir das Hotel in Amboise erreicht. Alle freuten sich auf ein gutes Abendessen und danach ließen wir den Tag mit einem erfrischenden Getränk ausklingen.
Am 30. Mai, stand ein weiterer
Höhepunkt auf unserem Programm;
das Chateau du Rivau.
Von weitem sahen wir die beeindruckenden weißen Türme des Schlosses. Die Gärten sind als „bemerkenswerte Gärten“ ausgezeichnet worden. In 12 Gärten konnten Lavendelknotenbeete, der Gemüsegarten, der Zauberwald, der Wald der Liebenden u.v.m. bestaunt werden. Und Rosen, Rosen, Rosen, in einer Pracht, die jedes Rosenfreundesherz höher schlagen ließ. 400 Duftrosensorten, Historische Rosen und Rosen von David Austin bereichern die Sammlung. Andre Eve hat eine von ihm gezüchtete Ramblerrose auf den Namen „Chateau du Rivau“ getauft.
Im Schloss beeindruckte eine Ausstellung, die sehenswert war.
Nur schwer konnten wir uns von dem fantastischen Anblick trennen. Doch ein weiterer großer Garten wartete auf uns:
Das Chateau du Villandry.
Das heutige Schloss wurde zusammen mit einem großen Garten 1536 fertig gestellt und der Garten als englischer Landschaftsgarten angelegt. Seit 1920 ist das Schloss öffentlich zugänglich. Schloss und Gärten sind atemberaubend schön.
Auf der Ebene befinden sich Ziergärten mit Ornamentbeeten aus Buchsbaum. Der Blick auf die Gärten vom oberen Rundweg lässt erahnen, welche Dimension die gesamte Anlage hat.
Der "Garten der Liebe" direkt hinter dem Schloss ist in Quadraten angelegt. Es gibt einen Kreuzgarten und einen Musikgarten. 1970 wurde ein Kräutergarten angelegt, 2008 ein Sonnengarten. Seit 2009 werden die Gärten giftfrei bewirtschaftet.
Über die unterste Ebene erstreckt sich der vielfarbige Küchengarten, der aus vier Quadraten besteht, bepflanzt mit Rotkraut, Endivien, Lauch, Roter Beete, Salatköpfen und Mangold. An den Kreuzungen der Wege stehen Springbrunnen, an den Ecken Lauben mit Rosen. Konisch in Form geschnittene Birnbäume wurden in die Beeten gepflanzt.
Fasziniert von den Eindrücken nahmen wir Abschied, um noch einen Abstecher nach Tour zu machen. Wir fuhren entlang der Loire und sahen wunderschöne alte Brücken, die den Fluss überquerten. Einige Rosenfreunde besuchten die Kathedrale, andere nahmen sich die Zeit, um zu bummeln oder ein schönes Restaurant zu besuchen. Mit den vielfältigsten Eindrücken ging es zurück zum Bus, um in unser Hotel zu fahren.
31.5.2017
Das Gartenfestival Chaumont sur Loire wartete am 31.5.2017 auf uns. ein Erlebnis der besonderen Art.
Jedes Jahr kommen im Schlosspark von Chaumont sur Loire um die dreißig Künstler und Landschaftsgärtner aus der ganzen Welt zusammen, um zeitgenössische Gärten nach einem bestimmten Thema zu kreieren. Alle landschaftlichen Gestaltungen werden sechs Monate lang im Park gepflegt. 30 verschieden gestaltete „Gartenzimmer“ zeigten uns eine große Vielfalt. Durch die Größe des Parks kann der Besucher jeden Garten für sich bestaunen. Die Weitläufigkeit des Landschaftsgartens mit seinen schönen Bäumen und Sträuchern strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Wir konnten es nur genießen.
Im Anschluss an diesen großartigen Garten wurden wir in dem Privatgarten der beiden Landschaftsgärtner Chantal und Alain in Jouy le Potier erwartet. Die informell gestaltete Anlage mit vielen Sorten Virburnum und Rosen wurde 1998 von den beiden mit viel Liebe gestaltet. Viele außergewöhnliche Hostas konnten wir bestaunen und auf den Sitzplätzen entspannen. Zur Herbstfärbung erwartet den Besucher ein tolles Farbstpiel.
1. Juni 2017
Heute werden wir einen „englischen Garten“ in Frankreich besuchen, den Jardin du Plessis in Sasnieres.
Der Garten der Rosamée Henrion, seit 1996 als öffentlicher Park zu besuchen, wurde 2004 mit dem „Outstanding Garden“ ausgezeichnet Der Garten, 3 Hektar groß, wurde um einen Teich angelegt. Wir erwanderten mit der Besitzerin den Garten und konnten die Sichtachsen, die Bäume und Sträucher bewundern. Von der Spitze des Parks und seinem oberhalb angelegten Weg hatten wir einen herrlichen Panoramablick auf den Garten. Der Blumengarten, umgeben von Mauern, Stauden in Farbthemen gepflanzt, sowie Rosen verwandelt den Garten über die ganze Saison in ein Blütenmeer. Die Besitzerin erklärte uns ihre Philosophie und die Entstehung des Gartens. Ihre Handschrift war allgegenwärtig. 1 Gärtner und 1 Auszubildender unterstützen sie.
Wir verabschiedeten uns, nachdem wir noch das eine oder andere schöne Mitbringsel erstanden hatten. Ein Besuch in der Stadt Blois, die auf dem Weg zum nächsten Garten liegt, schloss sich an.
Blois
Die ehemalige Königsstadt und das Schloss aus dem 13. Jahrhundert, ergänzt im Jahre 1520 um einen Renaissanceflügel. Die Gärten waren einst in Terassen angelegt. Die Kathedrale Saint Luis und der
ehemalige Bischofssitz sind heute noch zu besichtigen. Viele Treppen durchziehen die Stadt, die auf mehreren Hügeln errichtet wurde. Die
Rosenfreunde genossen den Spaziergang durch die kleinen Gassen und machten hier und da Halt, um in einem kleinen Cafe bei Kaffee und Kuchen zu entspannen. Viele besuchten die Kathedrale und das
Schloss und waren von den historischen Gebäuden begeistert.
Botanischer Garten Orchaise
Am Nachmittag erreichten wir den Botansichen Garten Orchaise. Hier wurde von den Mönchen von Marmoutier 1060 ein Kloster errichtet. Im 100-jährigen Krieg verlief an der angelegten Wehrmauer die
Grenze zwischen England und Frankreich. Hubert Treuville hat den Garten, dank seiner Sammelleidenschaft von mehr als 2000 Pflanzenarten aus aller Welt, zu einem Treffpunkt für Garteninteressierte
gemacht.
Wir konnten alle diese Pflanzenschätze bestaunen und fanden u.a. viele Rosen vor. Die Teiche sind mit Lotos und Seerosen bepflanzt. Die Pflanzen und Bäume wurden nach Themen gepflanzt (wohlriechende, Pflanzen mit schönem Laub). Sehr spektakulär ist die Herbstblüte im Garten. Der Garten wurde 1993 mit der Goldmedaille der franz. Gartengesellschaft ausgezeichnet.
Uns wurden zum Abschluss der Führung köstliche, kalte Getränke serviert, die wir bei dem heißen Wetter genossen.
2. Juni 2017
Nach dem Frühstück mussten wir uns von dem Hotel in Amboise verabschieden, in dem wir uns sehr wohl gefühlt hatten. Nach einer längeren Fahrt in Richtung
Paris machten wir Halt in der Gärtnerei von Andre Eve und Guy Andre. Leider war der ehemalige Garten mit der Gärtnerei nicht mehr zu besichtigen, da nach dem Tod von Andre Eve im Jahr 2015 beides an
einem neuen Standort aufgebaut wurde. In der Gärtnerei konnten viele schöne Rosen besichtigt werden, und manch ein Exemplar fand den Weg in den Bus. Der neue Garten befindet sich im Aufbau und konnte
von den Rosenfreunden besichtigt werden.
Nach nur wenigen Kilometern sahen wir das Schloss Chamerolles. Das Schloss aus dem 12. Jahrhundert wurde nach jahrelanger Vernachlässigung fachgerecht restauriert und steht der Öffentlichkeit zur Verfügung. Bei der Besichtigung konnten die hervorragend ausgestatteten Räume besichtigt werden. Das Parfüm-Museum zeigte viele Raritäten aus vergangener Zeit. Die Sammlung ist bemerkenswert, und die Flacons aus vergangener Zeit in ihrer vollkommenen Schönheit waren ein besonderes Erlebnis. Die Rosen im Garten an den Laubengängen luden zum Verweilen ein.
Nach der Besichtigung hatte der Fahrer, Patrick, für einen Mittagslunch gesorgt. Die Würstchen und der Kaffee schmeckten wunderbar.
Gestärkt machten wir uns weiter in Richtung Paris-Nord. Im letzten Garten unserer Reise, Le Jardin d’ Anne Marie, wurden wir von dem Ehepaar Ann-Marie und Yvon Grivaz herzlich begrüßt. Uns erwartete ein wunderschöner französischer Landhausgarten, der von den beiden liebevoll gestaltet wurde. Viele Rosen, Sträucher und verschiedenste Stauden wurden gekonnt gepflanzt. 2007 wurde der Garten als bester Garten der Ile de France ausgezeichnet. Eine schöne Wertschätzung für 30 Jahre Gartenarbeit! Auf Urlaubstage hat das Ehepaar seit Beginn der Gartengestaltung verzichtet. Wir konnten verstehen, dass man dieses Paradies täglich genießen möchte. Ann-Marie freute sich riesig über die von uns mitgebrachte Rose „Dortmunder Rosenfreunde“. Zum Ende des Besuches wurden wir von einem Starkregen überrascht und waren froh, dass wir den Bus rechtzeitig erreicht hatten.
Am Abend erreichten wir unser Hotel in Paris Nord von dem wir am nächsten Morgen in Richtung Dortmund starteten. Mit vielen Eindrücken und schönen Erinnerungen an die vielen schönen Gärten verabschiedeten sich die Rosenfreunde und freuten sich auf ihre eigenen Gärten.
Ein besonderer Dank gilt der Reiseleitung, Frau Kossen-Hirth, die uns während der gesamten Reise wunderbar betreut hat. Täglich wurden wir mit Informationen zu den Gärten und Schlössern versorgt, auch die literarischen Momente haben wir sehr genossen. Patrick, unser Fahrer, hat jede Situation sicher gemeistert und auch den entlegensten Garten mühelos gefunden. Ihm noch einmal herzlichen Dank.
Text und Bilder (außer Eingangsbild): Brigitte Ruhnau
Fotobuch über die Loire-Reise: Klicken Sie auf nachfolgenden Link!
https://www.albelli.de/onlinefotobuch-ansehen/ce01ab2b-8470-4300-b43c-7e783c06124c
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