Patentkali fördert Ausreifen und Winterhärte

Patentkali bzw. Kalimagnesia für Herbst- und Frühjahrsdüngung

Im August / September sollten Gartenfreunde daran denken, ihre Rosen mit Patentkali (=Kalimagnesia) zu versorgen. Dadurch wird das Ausreifen der Rosentriebe gefördert und die Widerstandfähigkeit gegenüber Frost gesteigert.

 

Patentkali ist ein granuliertes (gekörntes) Doppelsalz (chemisch: Kaliummagnesiumsulfat), das einen hohen Anteil an Kalium (30% Kaliumoxid) und Magnesium (10% Magnesiumoxid) in Sulfatform enthält. Dem Rosenfreund wird empfohlen, etwa 30g / m² bzw. pro Rose zu geben und leicht in den Boden einzuarbeiten.

 

Welche Wirkungen gehen im Einzelnen von Patentkali aus?

In der Pflanze übernimmt Kalium folgende Aufgaben:

 

  1. Steuerung des Wasserhaushalts

K erhöht den osmotischen Druck (Turgordruck) in den Pflanzenzellen und sorgt für eine Regulierung der Spaltöffnungen. Die höhere Saugfähigkeit gegenüber der Bodenlösung steigert die Wasseraufnahmefähigkeit und senkt dadurch die Welketracht bei Trockenheit.

 

  1. Verbesserung der Frostresistenz

Eine hohe Kalium-Konzentration im Zellsaft der Pflanze erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Frost  durch Absenkung des Gefrierpunktes.

 

  1. Festigung der Zellwände

K fördert den Kohlenhydrat-Stoffwechsel und die Produktion von Stützgewebe,

womit Zellwandstabilität und Standfestigkeit steigen.

 

  1. Erhöhung der Krankheitsresistenz

Gut mit K versorgte Pflanzen sind aufgrund hoher Stoffwechsel-Aktivität weniger anfällig gegenüber Befall von pilzlichen Krankheitserregern und Blattläusen, weil das Gewebe besser ausgehärtet ist.

 

  1. Verbesserung von Qualitätseigenschaften

K hilft beim Einbau löslicher N-Verbindungen und niedermolekularer Kohlenhydrate, reichert somit die gewünschten Inhaltsstoffe in der Pflanze an.

Die Farbausprägung von Blüten und Früchten wird intensiviert, Haltbarkeit von Blüten und Früchten steigt, Duft und Geschmack werden gesteigert.

 

In der Pflanze übernimmt Magnesium folgende Aufgaben:

 

  1. Förderung des Chlorophyllaufbaus

Mg ist zentraler Baustein des Blattgrüns und initiiert die Chlorophyllsynthese, damit wird

die Fotosyntheseleistung gesteigert und die Ausfärbung der Blätter intensiviert.

 

     2. Verbesserung der Stoffwechselaktivitäten

 

Mg ist Baustein weiterer Stoffwechselprodukte oder stößt Stoffwechselreaktionen an.

Eiweißaufbau, Atmung, Energieübertragung und enzymatische Reaktionen werden verbessert.

 

Anmerkung:

 

Zur Bedeutung des Kalium in der Pflanzenernährung sagt Prof. A. Amberger, Lehrstuhl Pflanzenernährung der TU München-Weihenstephan sinngemäß:

Die K-Konzentration in Pflanzenzellen hat großen Einfluss auf den osmotischen Wert des Zellsaftes und erhöht das Gefälle von Wurzelzellen zur Bodenlösung mit erheblicher Auswirkung auf die Dürre- und Kälteresistenz von Pflanzen. Gut mit K versorgte Pflanzen haben daher einen sehr ökonomischen Wasserverbrauch. Mit zunehmender K-Konzentration in der Pflanze erhöht sich der Kohlendioxid-Einbau (Photosyntheseleistung), die ATP-Bildung und somit der Aufbau der Energietransmitter und verbessert den Protein-, Kohlenhydrat- und Fett-Stoffwechsel.                                                                                                                                     

09/14, Pe