Faszinierende Gartenrosen - Züchtung, Neuheiten, Trends

Bestäubte Gartenrosen mit Hagebutten im Mutterpflanzenhaus von Tantau (PE)

 

Zum Thema ´Faszinierende Gartenrosen´ hielt Frau Susanne Rattay / Rosen Tantau am Samstag, dem 11. März 2023 einen interessanten Powerpoint-Vortrag im Haus der Rose im Westfalenpark Dortmund. Die Referentin ist Gartenrosenfachberaterin bei Tantau und in dieser Eigenschaft zuständig für den Endkundenbereich des Unternehmens.

 

Am Anfang der Züchtung steht immer die Vorstellung des Züchters, welche Rosenpartner möglicherweise nach ihrer Kombination Neuheiten ergeben, welche besonders gute Wuchs- und Blüheigenschaften aufweisen könnten. Die Basis bilden meist gut fruchtende Mutterpflanzen, die von Hand mit den Pollen verschiedener Vaterpflanzen bestäubt werden. Dazu werden an der zu bestäubenden Blüte die Blumenblätter und die Staubblätter entfernt und auf die reife Narbe mit dem Finger der Pollen der Vaterpflanze aufgetragen. Die Blüte erhält am Blütenstiel eine Markierung mit Nummer der Mutter und des Vaters.

 

Die reifen Hagebutten werden geerntet und die Samen aus dem Hagebuttenfleisch

herausgelöst. Vor der Aussaat erhalten die Samen einen Kältereiz, um keimhemmende Stoffe abzubauen. Danach erfolgt die Aussaat im Vermehrungshaus. Im Stadium der ersten Blüte erfolgt die erste Auslese ungeeigneten Pflanzenmaterials. Solche negativen Selektionen erfolgen mehrmals. Von etwa 300.000 Sämlingen erreichen durchschnittlich nur 6 bis 8 letztlich die Marktreife, so die Referentin. Aus diesen wird auf vegetativem Weg (Steckling / Steckholz) ein Mutterpflanzenbestand aufgebaut und nach Reiserentnahme werden im Freiland durch das Okulationsverfahren die Reiseraugen in die Rosenunterlagen eingesetzt. Da dieses Verfahren an die Reifezeit von Reis und Unterlagen gebunden und sehr arbeitsaufwendig ist, wird heute verstärkt auf die Stecklingsvermehrung gesetzt

 

Von den Neuheiten der letzten Jahre aus dem Hause Tantau hob Frau Rattay die Ramblerrose ´Perennial Domino´ mit ihren dunkelmagentaroten Blüten hervor, welche Rose des Jahres 2022 geworden ist. Im Zuge des gestiegenen Umweltbewusstseins haben die einfachen und offenschaligen Rosensorten an Bedeutung gewonnen,

welche den Insekten auch noch im blütenärmeren Herbst ein reiches Nahrungsangebot durch Pollen anbieten. Die Serie der Bienenweide-Rosen ist da im Trend und hat mit den Sorten ´Mango´ und ´Bernstein´ neue Mitglieder bekommen. Daneben stellte die Referentin als weitere attraktive Neuheiten die recht blattgesunden Sorten ´Konfetti´ mit flirrenden Rosatönen und  ´Spinelli´ mit goldgelben Blüten vor. Letztere wird erst zur Bundesgartenschau 2023 in Mannheim offiziell getauft. Eine besondere Sortenreihe ist den Züchtern von Tantau mit den Orienta-Rosen gelungen, deren Sortiment sich 2023 mit ´Aylin´ und ´Farina´ erweitern wird. Die Orientas sind alle als Kreuzungen mit einer Persica-Rose endstanden und haben in der Blütenmitte ein dunkles Auge.

 

Im Jahre 2007 zum Rosenkongress in Uetersen hatte ich Gelegenheit, den Rosenbetrieb Tantau unter der Führung von Jens Krüger, dem Züchtungsleiter des Unternehmens, kennen zu lernen. Einige der damals geschossenen Fotos passen gut zum Thema der Referentin und sind von mir diesem Bericht zugefügt.

 

Die Rosenfreunde Dortmund danken an dieser Stelle nochmals Frau Rattay für diesen schönen Vortrag.

Text:     Ulrich Perpeet

Bilder:  Ulrich Perpeet (PE) sowie vorgestellte Rosenneuheiten von S. Rattay / Tantau

            (TA, Bildrechte Tantau)

 

Ergänzende Informationen zum Vortrag

 

Ein Firmenporträt von Rosen Tantau:

https://www.youtube.com/watch?v=eEG_VFwws_A

 

Tantau: Wie eine neue Rose entsteht:

https://www.rosen-tantau.com/wissenswertes-rund-um-die-rose/wussten-sie-schon.../

 

Bienenweiderosen von Tantau:

https://www.youtube.com/watch?v=GDFo77NX6PQ

 

Pe, 16.03.2023