Geschichte und Rosen des Rosariums Uetersen

Hochzeitsinsel im Rosarium Uetersen

Die Dortmunder Rosenfreunde konnten am 8. Februar 2014 Herrn Prof. Dr. Hans-Peter Mühlbach als Referenten zur ersten öffentlichen Vortragsveranstaltung des Jahres im Ballettzentrum des Westfalenparks begrüßen.

Prof. Mühlbach forscht und lehrt an der Universität Hamburg im Fachbereich Biologie/Schwerpunkt Botanik und befasst sich besonders mit der Pflanzengenetik. In seiner Begleitung war Dr. Hanny Tantau, die als Mitarbeiterin im gleichen Bereich tätig ist.

 

In seinem Vortrag stellte er zunächst an Hand von alten Bilddokumenten und Schwerpunktereignissen die Entwicklung des schleswig-holsteinischen Rosariums vor. Dabei ging er auf die Anfänge 1909, auf den späteren Kaiser-Wilhelm-Rosengarten 1913 und auf die Planung und Entwicklung des heutigen Rosariums ein, das 1934 auf dem ehemaligen Wassermühlengelände der Stadt Uetersen errichtet und 1934 eröffnet wurde. Die wechselvolle Geschichte des Rosariums war gekennzeichnet durch das große Engagement des Vereins deutscher Rosisten und holsteinischer Rosenzüchter, durch ein Unwetterereignis mit totaler Verwüstung der Anlagen, durch den mühsamen Wiederaufbau nach der Windhose und schließlich durch die Umsiedlung nach der Weltwirtschaftskrise an den jetzigen Standort. Im Park des Rosariums  sind heute auf etwa 7 ha Fläche mehr als 30.000 Rosen in über 800 Sorten zu bewundern.

 

Den Schwerpunkt des Vortrags bildeten natürlich die Rosen selbst, wobei Prof. Mühlbach die einzelnen Rosenklassen und Rosengruppen von den Historischen bis zu den Modernen mit eindrucksvollen Bildbeispielen vorstellte. Besonderen Wert legte er auf seine Lieblinge, darunter die wunderbar Duftenden, die herrlich Gefüllten, die ökologisch wertvollen Einfachen, die Dauerbrenner der Rosenliebhaber, die Unscheinbaren oder die Zickigen. Die Beispielspalette aus dem Rosarium war lang und jede Rose hatte gefühlsmäßig ihren Platz im virtuellen Garten des rosenbegeisterten und rosenbegeisternden Referenten.

 

Natürlich fehlten auch die neueren gentechnischen Erkenntnisse über die Herkunft der Historischen Rosen nicht. Hier hat die Molekulargenetik große Fortschritte gemacht , welche den Rosenzüchtern wertvolle Informationen für ihre Arbeit an die Hand gibt.

 

Abschließend streifte Prof. Mühlbach am Bild einer erkrankten Rose die Symptomatik von Viruserkrankungen. Die sogenannten EMARA-Viren sind ein Hauptgebiet seiner Forschungstätigkeit; sie lösen bei Rosen die meist tödlich verlaufende Rosettenviruserkrankung aus, die sich zur Zeit in Amerika ausbreitet, jedoch in Deutschland noch nicht nachgewiesen wurde (Vgl. seinen Artikel ´Viruskrankheiten der Rose´ im Rosenjahrbuch 2013).

 

Gut 60 Rosenfreunde lauschten am Nachmittag den interessanten Ausführungen und hätten gern mit

vielen Fragen dem breiten Wissenspool des Referenten weitere Informationen entlockt, jedoch ließ die Deutsche Bundesbahn dazu keinen weiteren Spielraum. Am Ende der Vortragsveranstaltung dankte unsere Freundeskreisleiterin dem Referenten und überreichte ihm den speziellen Schleifstahl der Dortmunder Rosenfreunde zum Schärfen von Rosenscheren und Gartenmessern. Daran anschließend erfolgte noch eine besondere Ehrung unserer beiden 90jährigen Jubilare Dorothea Koch und Hermann Wennmann. Erstere feierte vor wenigen Tagen ihren Geburtstag (Vgl. dazu den Bericht unter dem Menüpunkt ´Nachrichten´!).

 

Die nachfolgende Bildergalerie vermittelt einen kleinen Eindruck von der Veranstaltung:

 


Pe, 02/14