Zu oben angeführtem Thema hielt Dr. Andreas Meier-Dinkel am Samstag vor Dortmunder Rosenfreunden einen sehr informativen Lichtbildervortrag im Ballettzentrum des Westfalenparks.

 

Dr. Meier-Dinkel ist Forstbotaniker und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) Göttingen, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Länder Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sowie als Rosenliebhaber langjähriges Mitglied im Freundeskreis Kassel der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde.

 

Insbesondere Rosen- und Pflanzenliebhaber, die keinen eigenen Garten besitzen aber dennoch auf dem Balkon oder der Dachterrasse das Flair eines Gartens – wenn auch im Kleinen – erleben wollen, konnten von dem Referenten viele gestalterische und technische Tipps für eine dauerhafte Kübelbepflanzung und eine erfolgreiche Pflanzenpflege mitnehmen.

 

In seinem Vortrag ging der Referent zunächst auf die besonderen klimatischen Bedingungen für Pflanzen in einer Kübelkultur ein und machte deutlich, dass im extrem verkleinerten Wurzelraum eines Kübels viel höhere und schnellere Temperaturschwankungen auftreten als im Freiland. Gleichzeitig leiden die Pflanzen

eher unter stärkerer Belastung durch Wind und Sonneneinstrahlung. Auf einer Südterrasse können bei längeren Schönwetterperioden wüstenähnliche Klimaverhältnisse auftreten, die ein gutes Pflegemanagement erfordern.

 

Auf dem Markt wird eine Vielzahl verschiedener Pflanzgefäße angeboten, die sich in Form, Größe und Material unterscheiden. Dazu wurden viele praktische Beispiele im Bild gezeigt und auf deren unterschiedliche Eignung hingewiesen. Für Kübel und Pflanzkästen empfahl der Referent für weniger frostharte Gehölze eine besondere Innenisolierung (z. B.: Kübel in Kübel mit Zwischenisolierung aus Noppenfolie) und sonst eine Innenisolierung aus 2 Lagen Luftpolsterfolie und 2 Lagen Schaumfolie: Das gewährleiste im Sommer ein geringeres Aufheizen des Wurzelraums und im Winter eine geringere Gefahr des Durchfrierens. Die oberirdischen Pflanzenteile lassen sich im Winter mit Vlies, Sackleinen oder Schilfmatten vor Frosttrocknis und Sonnenbrand schützen.

 

Als Grundbedingungen für ein Kultivieren in Kübeln nannte er: Abzugslöcher im Kübelboden für Überschusswasser, Kübelfüßchen als Abstandhalter vom Boden, eine Dränage aus Lavagranulat (Kies, Lecaton oder Splitt), darüber ein Filtervlies, welches innen an der Kübelwand hochgezogen wird, damit das danach eingefüllte Substrat nicht in die Dränschicht einsickern kann. Als geeignete Eigenmischung für

ein Kübelsubstrat empfahl er 40 Vol. % Kompost, 20 Vol. % Lehm, 30 Vol. % Weißtorf und 10 Vol. % Perlite oder Blähton. Ein gut geeignetes Fertigprodukt sei

Vulkaplant 0/16 von Vulka Tec.

 

Ein weiterer Schwerpunkt seines Referates bildete die Pflanzenauswahl, ihre Zusammenstellung und ihre Winterhärte, wobei er insbesondere auf geeignete Gehölze und Rosen einging. Zum Abschluss stellte er ein größeres Dachterrassen-Objekt vor und ließ die Teilnehmer der Veranstaltung an Bildern die Planung, Ausführung und Entwicklung einer Dachgartenbepflanzung mit eigenen Augen nachvollziehen.

 

Charakter und informative Dichte des Vortrags ließ auch bei Kennern kaum Fragen offen. Die Rosenfreunde Dortmund bedanken sich auch auf diesem Wege noch einmal bei Herrn Dr. Meier-Dinkel für den lehrreichen Nachmittag.

 

Informationen zur „Escheroder Jubiläumsrose“ von Dr. Meier-Dinkel finden Sie im Netz unter:

www.escherode.de

Pe,  02/15