Ghislaine de Feligonde
Ghislaine de Feligonde und Maria Liesa als Rosenkaskaden im Deutschen Rosarium Dortmund
Bereits der Name dieses lieblichen Ramblers klingt wie eine mozartsche Melodie eines wunderschönen Frühlingsmorgens. Dieses klingende Versprechen übertrifft die Rose während ihrer Blütezeit von Ende Juni bis zum Frost noch bei Weitem.
Es ist kaum zu verstehen, weshalb diese Rosensorte nach ihrer Einführung ab Mitte des letzten Jahrhunderts in eine Art Dornröschenschlaf verfiel und erst in den 80iger/90iger Jahren eine Renaissance erlebte: Besonders das traumhafte Farbspiel ihrer halbgefüllten Büschelblüten macht sie zu einer einmaligen Schönheit.
Der Name Ghislaine de Feligonde wurde dem Züchter Eugene Turbat aus Orleans von seinem Freund Jean Claude Nicolas Forestier vorgeschlagen, einem bekannten
französischen Landschaftsgärtner, der sich unter anderem um den Erhalt und die Gestaltung des Jardin de Bagatelle im Pariser Bois de Boulogne verdient gemacht hatte.
Forestier war auch Freund der Familie Feligonde, deren hübsche zweijährige Tochter Namensgeberin der Rose wurde. Vor der Einführung der Rose im Jahre 1916 durch Turbat hatte sie beim Rosenneuheiten-Wettbewerb in Bagatelle eine hohe Auszeichnung durch französische Rosisten erhalten.
Ghislaine de Feligonde ist eine Multiflora-Hybride (Goldfinch x Sämling). Wegen ihres relativ späten Blühbeginns, ihres Wuchscharakters und ihrer guten Frosthärte wird sie manchmal auch als Moschata-Hybride bezeichnet. Ihre gelb- bis orangefarbenen Knospen öffnen sich zunächst aprikosenfarbig, gehen in einen Lachston über und verblühen nach Elfenbeinweiß. Je kühler und herbstlicher, desto mehr mischt sich ein Rosarot ein. Ihren Blüten entströmt ein leichter, fruchtiger, an Moschus erinnernder Duft. Aufgrund ihres Pollenreichtums werden sie eifrig von Bienen besucht.
Das dichte, mittelgrüne, gesunde und glänzende Laub bildet für die Blütenrispen einen gut kontrastierenden Hintergrund. Die fast stachellosen Triebe hängen leicht über und bilden geschlossene Büsche. Aufgrund ihres Wuchsverhaltens kann Ghislaine de Feligonde als Strauchrose mit einer Höhe bis zu 2 m, als Rambler für Rankgerüste und Pergolen mit einer Wuchshöhe bis 4 m und sogar als Kübelrose verwendet werden. Sie ist für sonnige und halbschattige Plätze geeignet, wobei sie in halbschattigen Lagen aber etwas weniger reich blüht. Auf nährstoffarmen Böden stellt sie das Blühen zudem früher ein.
Ghislaine de Feligonde ist ein absolutes Highlight für jeden Garten und wegen ihrer Robustheit auch dem Rosenlaien zu empfehlen. Als fast stachellose Rose ist sie zudem prädestiniert für jene Rosenfreunde, denen Stacheln ein Graus sind.
Im Rosarium Dortmund ist sie im Garten der Nationen und im Garten der Kaskadenrosen zu finden.
Bilder: Ulrich Perpeet (PE) aus dem Deutschen Rosarium Dortmund sowie Christiane
Frost (FR) und Martina Döpke (DÖ) jeweils mit freundlicher Genehmigung aus
deren Webseiten.
Text: Ulrich Perpeet
Überarbeitetes Porträt von 04/13
Weiteres Bildmaterial über diesen schönen öfter blühenden Rambler findet der Leser im Internet, wenn er auf die beiden nachfolgenden Links klickt!
https://elfenrosengarten.blogspot.com/2014/10/ghislaine-de-feligonde.html
http://roses.shoutwiki.com/wiki/Ghislaine_de_F%C3%A9ligonde
Eine schöne Bilderserie von Ghislaine de Feligonde in Les Jardins de Malorie:
https://lesjardinsdemalorie.be/rosier-ghislaine-de-feligonde/
Pe, 11/20