Montbretien - Feuer und Licht im Gartenbeet

Montbretien im Park der Gärten (PE)

 

Montbretien sind rhizom- und knollenbildende Stauden aus der Familie der Schwertliliengewächse und daher mit Gladiolen und Iris verwandt. Ihre schwefelgelben, leuchtend orangefarbenen oder feuerroten Blütenähren entwickeln sich an dünnen, drahtartigen und meist verzweigten Stängeln, die sich aus breitblättrigen, grasartigen Horsten erheben. Gegenüber dunklen Hintergründen besitzen sie eine hohe Leuchtkraft, die durch ihr eigenes dunkelgrünes Blattwerk noch verstärkt wird.

 

Während die Montbretien in ihrer Heimat wintergrün sind, stirbt in unseren Breiten das Laub im Winter ab. Optisch interessante Strukturen im Gartenbeet entstehen im Winter durch die stabilen, eintrocknenden Fruchtstände, deren Fruchtkapseln entlang der Fruchtstiele wie eine Perlschnur aufgereiht sind. Erst im Frühjahr sollten sie zurückgeschnitten werden. Da ihre Rhizome und Knollen im Boden sehr oberflächennah wachsen, empfiehlt sich in frostgefährdeten Lagen eine Bodenabdeckung mit Laubstreu, Kompost oder Nadelholzzweigen. In besonders rauen Lagen ist eine Überwinterung der Knollen im kühlen Keller in feuchtem Sand erforderlich. Nach milden Winterverläufen können kräftige Spätfröste den bereits früh ausgetriebenen Knollen gefährlich werden, daher sollte die Bodenabdeckung nicht zu früh entfernt werden. Darüber hinaus sind Montbretien sehr robust und vergrößern ihren Horst durch Ausbreitung mit Hilfe ihrer Rhizome. Staunässe lässt die Knollen allerdings schnell faulen, deshalb ist für guten Wasserabzug zu sorgen. Gartenfreunde, die sich mit Wühlmäusen in ihrem Garten plagen müssen, sollten ihre Montbretien in Drahtkörben auspflanzen.

 

 Botanisch gesehen sind die weit verbreiteten Garten-Montbretien (Crocosmia x crocosmiflora) überwiegend Arthybriden aus den Elternarten Crocosmia pottsii und Crocosmia aurea, welche im südlichen Afrika beheimatet sind. Sie besiedeln dort sonnige bis leicht schattige Wiesen und Gehölzränder, Waldlichtungen und Ufer von Bächen und Flüssen in Höhenlagen von 800 bis 2.000 Metern.

In den wintermilden Küstenregionen Europas kommt die Garten-Montbretie sogar stellenweise verwildert vor und bildet beispielsweise auf den britischen Inseln in Küstennähe ansehnliche Massenbestände. Der deutsche Name ´Montbretie´ geht auf den französischen Botaniker A. F. Ernest Coquebert de Montbret zurück.

 

Die Garten-Montbretien und deren Sorten haben schon lange den Eingang in europäische Gärten gefunden, weil sie sich durch ihre lange Blütezeit von Juli bis Oktober auszeichnen und kulturtechnisch sehr anspruchslos sind. In ländlichen Gärten und parkartigen  Anlagen oder in mediterranen Gärten und naturnahen Wiesen entstehen mit Montbretien in Verbindung mit Gräsern, Storchschnabel, Frauenmantel, Ligularien, Fackellilien oder Steppenkerzen eindrucksvolle Gartenbilder.

 

Durch züchterische Arbeit ist das Sortiment ständig erweitert worden, so dass dem Gartenliebhaber eine breite Auswahl von Montbretiensorten zur Verfügung steht. Ein umfangreiches Sortiment findet der Interessent beispielsweise bei nachfolgenden Firmen: Baumschule Horstmann, Plantentuin Esveld /NL oder bei Staudenkulturen Peter Nyssen (Internetangebote).

 

Folgende Sorten sind besonders oft im Angebot:

  • Buttercup: aprikosen-gelb, bis 70 cm hoch
  • Emily McKenzie: hell-orange, rot gefleckt, bis 75 cm hoch
  • Emberglow: dunkel-orangerot, bis 80 cm hoch
  • George Davidson: gelb-orange, bis 60 cm hoch
  • Lucifer: leuchtend feuerrot, bis 100 cm hoch (besonders wüchsig, winterhart)
  • Norwich Canary: gold-gelb, bis 80 cm hoch
  • Red King: orange-rot, kleinblütig, robust, bis 70 cm hoch
  • Meteor: zweifarbig, hell-gelb / orangerot, bis 70 cm hoch

 

Text:     Ulrich Perpeet

Bilder:   Ulrich Perpeet (PE) und Jochen Wegner (WE) mit freundlicher Genehmigung

            aus seiner Webseite

 

Ein Crocosmia-Sortiment mit 20 Sorten findet der Leser bei Plantentuin Esveld /NL:

https://www.esveld.nl/zoeken.php?zoekterm=Crocosmia&pagina=1&product=planten

 

Einen Videostreifen über ´Crocosmia – die Zwiebelblume des Jahres 2011 sehen Sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=gJe2QzBNzKc

Montbretien im Park der GDA / Hannover können hier betrachtet werden:

https://www.youtube.com/watch?v=_rpQ_keaVy0

Pe, 02/23