Riesenschleierkraut - Crambe cordifolia

Riesenschleierkraut - Crambe cordifolia im Park des Gartencenters Igl (PE)

 

Das ´Riesen-Schleierkraut´ - auch `Herzblättriger Meerkohl´ genannt - ist eine imposante Erscheinung in Naturgärten, in Staudenrabatten, im Mixed Border,

ja sogar in kleinen Reihenhausgärten.

Dort bildet die Solitärstaude einen schönen Blickfang in Pflanzungen vor dunklem Hintergrund von Backsteinmauern, Nadelgehölzen und grünen Hecken. Ihre stark verzweigten, lockeren und fast blattlosen Blütenrispen erblühen im Juni / Juli zu einer Wolke aus unzähligen, kleinen weißen Blüten, die einen feinen Honigduft verströmen. Beim vorangegangenen Austrieb zeigen die Rispenstiele zunächst zart violette Töne, die vor dem Erblühen allmählich vergrünen.

 

Über dem Erdboden entwickelt die Staude beim Austrieb aus einer Sprossknolle eine buschige Rosette aus rötlich gefärbten Blättern, die später in ein dunkles Grün übergehen. Das Wurzelsystem besteht aus einer dicken Pfahlwurzel und mehreren dicken Rhizomen, die gegen Staunässe insbesondere im Winter sehr empfindlich sind. Zusammen mit ihrem Blütenschirm kann das Riesen-Schleierkraut eine Höhe von bis zu 200 cm erreichen. Um ein Abknicken der riesigen Blütenschirme bei Sturmböen zu verhindern, können einige Tonkinstäbe in die sich entwickelnden Blütenschirme gesteckt werden.

 

Crambe bevorzugt einen vollsonnigen Standort auf frischen, durchlässigen Böden. Als Substrat eignen sich sandig oder kiesig lehmige, etwas humose Gartenböden, die nahe am Neutralpunkt liegen (pH 6,5 bis 7,5). Bei sauren Böden sollte im Pflanzbereich Kalksteinsplitt tief eingearbeitet und mit kohlensaurem Kalk aufgedüngt werden. Im Frühjahr ist eine Gabe eines organisch-mineralischen Volldüngers empfehlenswert und bei einer längeren Periode heißer Sonnentage sollte eine gelegentliche Wassergabe nicht vergessen werden. Im Herbst sollte Crambe bis zum Boden zurückgeschnitten und vorsorglich locker mit Reisig abgedeckt werden, um sie vor starken Winterfrösten zu schützen.

 

Das Riesen-Schleierkraut gehört als Kreuzblütler zu den Kohlgewächsen und stammt ursprünglich aus dem Nord-Kaukasus und dem Iran. Die Blätter können in seltenen Fällen von den Raupen des Kohlweißlings heimgesucht werden. Darüber hinaus

gilt die Staude als anspruchslos, robust und bleibt von Krankheiten und Schädlingen weitgehend verschont.

 

Im Zusammenspiel mit Rosen, Katzenminze, Lavendel, Eisenhut oder konkurrenzstarken Stauden wie Wasserdost oder Gräsern wirkt das Riesen- Schleierkraut als ´Hingucker´. In der Beetplanung sollte Crambe für den Mittelgrund oder Hintergrund vorgesehen werden. Seine Blütenrispen eignen sich hervorragend für Blumengebinde und als Beiwerk für Vasenschmuck.

Text:      Ulrich Perpeet

Bilder:    Ulrich Perpeet (PE), Wikimedia Commons (Autor jeweils beim Bild) und

              Christiane Frost (FR) mit freundlicher Genehmigung aus ihrer Webseite

 

Pe, 09/23