Deutscher Rosenkongress 2018 in Bad Nauheim-Steinfurth
Taufe der Strauchrose ´Weiße Wolke´ (Kordes) im RosenPark Dräger;
von links: Thomas Proll, Rosenkönigin Yaren Dalli mit zwei Blumenmädchen und Prof. Dr. Mühlbach
Die Jubiläumsfeiern zum 150jährigen Bestehen des Rosenanbaus im Rosendorf Bad Nauheim-Steinfurth bildeten Hintergrund und wunderschönen Rahmen des diesjährigen Rosenkongresses vom 21. bis 24. Juni.
Bad Nauheim ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort, der seine Ursprünge fast 2500 Jahre zurückverfolgen kann, denn schon rund 400 Jahre vor Christus haben Kelten aus den in der Region austretenden mineralreichen Quellen über mehrere Siedehäuser Salz gewonnen.
Die heute bestehenden Kuranlagen entstanden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, so wurde der Kurpark ab 1856 vom dem damals sehr bekannten Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer geplant und angelegt. Die veralteten Badehäuser im Fachwerkstil ließ der Großherzog Ernst Ludwig dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch vom Jugendstil geprägte Bauten ersetzen. So entstand der Sprudelhof mit 6 neuen Badehäusern. Beiderseits des kleinen Flüsschens Usa finden sich viele weitere Kureinrichtungen wie Haus des Gastes, mehrere Gradierwerke zum Inhalieren, Kneipbecken oder Rosengarten sowie die neue Trinkkuranlage mit Springbrunnen und Konzertmuschel um nur einige zu nennen.
Am Anreisetag konnten die Kongressteilnehmer am Nachmittag zwischen einer Stadtführung und einem reinen Jugendstilrundgang wählen. Der Begrüßungsabend im Kursaal des Hotels Dolce schloss mit einem gemeinsamen Abendessen.
Der Freitag konzentrierte sich dann auf das Rosendorf mit Besuchen des Rosenhofs Schultheis, der Rosenunion, der Rosenschule Ruf und des Rosenmuseums, wobei die einzelnen Stationen im Wechsel mit drei Bussen angefahren wurden. Das reichhaltige Programm über Betriebsgeschichte, Rosenokulation (Schultheis) -Technik, Lagerung und Produktion von Rosen (Rosenunion) – Anbau von Rosen im Einklang mit der Natur (Ruf) ließ bei den Teilnehmern kaum Wünsche offen. Die Mittagspause im Rosensaal und die köstliche Verlockung im Café des Rosenmuseums sorgten für die notwendige Luft zum Durchatmen und zum Verarbeiten der rosenfachlichen Informationen. Der Tag schloss mit einem Abendessen in verschiedenen Restaurants in Bad Nauheim.
Die Jahreshauptversammlung begann am Samstag recht früh im Kursaal der Trinkkuranlage in Bad Nauheim, so dass sich die teilnehmenden Mitglieder nach dem Frühstück im Hotel spätestens um 8:00 Uhr zu Fuß aus ihren Hotels auf den Weg machen mussten. Über den Verlauf der Hauptversammlung wird ein Bericht im Rosenbogen erscheinen.
Nach der Jahreshauptversammlung ging es mittags – mit einer ´Lunch Box´ versehen – per Bus zum Rosenpark Dräger zu einer Rosentaufe in den wunderbaren Schaugarten des Unternehmens, der uns mit berauschender Rosenblüte und beeindruckender Lage und Raumgestaltung empfing. Die ´Ahs´ und ´Ohs´ wurden von geradezu hektischer Fotoarbeit begleitet, um möglichst viele schöne Anlagendetails persönlich mit nach Hause nehmen zu können. Die Bezeichnung ´Rosenpark´ ist angesichts eines solchen fein gestalteten Blütenmeers eher noch etwas untertrieben. „Chapeau, Manuela Dräger!“ Rosenfreundinnen und Rosenfreunde, die nicht am diesjährigen Rosenkongress teilnehmen konnten, haben mit diesem Highlight etwas verpasst. Wie bestellt öffnete sich kurz vor der Rosentaufe einer weißen Schönheit aus dem Hause Kordes die Wolkendecke und ließ die Taufzeremonie in der Sonne erstrahlen. Der Park war meines Erachtens der optische Höhepunkt des diesjährigen Kongresses.
Nachmittags nach der Rosentaufe startete die Besichtigungstour „Rosenwahnsinn“ mit der Besichtigung des Rosenmuseums, der Schnittrosenkulturen des Betriebes Rosen Haschke und mit einer Führung durch den Themengarten von Rosenpark Dräger. Der Tag klang schließlich aus mit einem Lichterfest und Barbecue bei der Rosen-Union. Es gab Live-Musik, Wein, Kulinarisches vom Grill und zum Abschluss noch das unerwartete Siegtor von Tony Kroos gegen Schweden. Per Bus ging es gegen 22:30 Uhr und 23:00 Uhr wieder in die Übernachtungsquartiere nach Bad Nauheim.
Am Sonntag endete der Rosenkongress im Rosensaal von Steinfurth mit dem Vortrag von Heinrich Schultheis zum Thema „150 Jahre Rosenanbau bei Firma Schultheis“ und einem weiteren Vortrag von Andreas Barlage.
Der Geschäftsführung der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V. sowie den bei den Veranstaltungen engagierten Mitarbeitern gilt unser herzlicher Dank für den wieder einmal beeindruckenden Rosenkongress in Bad Nauheim-Steinfurth.
Bilder: Gerlind und Ulrich Perpeet
Text: Ulrich Perpeet
Pe, 08/17