Rosenschnittkurse im März 2019 wieder gut besucht

Kursteilnehmer beim Rosenschnitt im Neuheitengarten des Deutschen Rosariums

 

An den beiden Samstagsterminen im März 2019 hatten sich zusammen über 40 angemeldete Rosen- und Gartenliebhaber im Haus der Rose im Westfalenpark eingefunden.

 

Vor der offiziellen Begrüßung durch den gärtnerischen Leiter des Westfalenparks und durch den Leiter des Rosenfreundeskreises Dortmund wurden die mitgebrachten Schnittwerkzeuge von Rosenfreunden begutachtet und wo nötig gerichtet, gesäubert, geschärft und mit Ballistol-Öl gefettet und desinfiziert. Bereits dabei konnten viele Fragen rund um die Rosenscheren vorab geklärt werden.

 

Das Schnittseminar begann danach mit einem bildgestützten Vortrag über das pflanzengerechte Schneiden von Rosen. Zunächst wurden geeignete Schnittwerkzeuge und deren richtige Handhabung vorgestellt. Bezogen auf die jeweiligen Schnittziele wurden die Verfahren des Sommerschnitts und des Frühjahrsschnitts erläutert, wobei auch botanische Grundlagen wie Auge, Blattnarbe, Nodium, Rinde, Mark, Wildtrieb nicht zu kurz kamen. Ein Herbstschnitt soll nach Möglichkeit unterbleiben, weil noch Nährstoffe aus den Trieben für den Frühjahrsaustrieb in die Wurzeln verlagert wird. Ebenfalls wurden die unterschiedlichen Schnittzeitpunkte bei sommerblühenden einerseits und bei öfterblühenden Rosen andererseits erklärt. Regel: Sommerblühente müssen im gleichen Jahr unmittelbar nach der Blüte geschnitten werden während Öfterblühende generell erst im Folgejahr ab Forsythienblüte geschnitten werden.

 

Mit Blick auf das biologische und physiologische Gleichgewicht zwischen unterirdichem  Wurzelteil und oberirdischem Triebteil einer Rose zeigen sich bestimmte Schnittauswirkungen: Starker Rückschnitt führt zu starkem und geringer Rückschnitt zu schwachem Neuaustrieb.

 

Generell sollen neu gepflanzte Rosen im ersten Jahr nicht gedüngt werden, damit ihre Wurzeln auf der Suche nach Nährstoffen gut in den Boden einwachsen.

Das gilt für wurzelnackte Ware ebenso wie für Containerware; bei letzteren sollte zumindest der Topfballen vor dem Pflanzen aufgerissen werden.

 

Nach dem Theorieteil und einer kurzen Pause, in welcher sich die Teilnehmer mit Infomaterial und nützlichen Hilfsmitteln für die Rosenpflege versorgen konnten, ging es in Gruppen in die Rosenquartiere des Rosariums zu Schnittübungen. Vor Ort kam es zunächst darauf an, jede Einzelrose im Aufbau und in Bezug auf Schäden zu begutachten. Unter Anleitung von Dortmunder Rosenfreunde wurden dann von den Teilnehmern mehrere Rosen geschnitten. Außerdem wurden an Beispielen von Kletterrosen, Rosenstämmchen und Kaskadenrosen die jeweilige Schnittführung erklärt.

 

Der um eine Stunde längere Termin am zweiten Samstag wurde ergänzt durch Empfehlungen für ein erfolgreiches Düngen von Rosen. Dabei wurden die Voraussetzungen für gutes Wachstum und Blütenansatz in Bezug auf Nährstoff- und Bodenansprüche erläutert sowie der Unterschied in der Wirkung der verschiedenen auf dem Markt befindlichen Düngerformen auf Boden und Pflanze erklärt.  Der richtige Zeitraum und das richtige Verfahren des Ausbringens waren ebenso Gegenstand wie die Firmenvorgaben für die auszubringende Düngermenge pro m² bzw. pro Rose. Um aus der Vielfalt der Düngerangebote gezielt auswählen zu können ist die richtige Interpretation der Nährstoffangaben auf dem Düngersack erforderlich. Die Prozentangaben sind immer in der Reihe N:P:K:Mg angegeben.  Folgende Empfehlungen wurden ausgesprochen:

  • Den Bodenvorrat an Nährstoffen alle 3-4 Jahre prüfen lassen (LUFA NRW)
  • Düngergaben laut Düngeranbieter eher etwas reduzieren
  • Organisch-mineralische Mischdünger sind für das Bodenleben und die Pflanze gleichermaßen gut.

 

An beiden Seminartagen haben die Teilnehmer engagiert diskutiert und draußen in den Quartieren – wenn auch etwas zögerlich – die Rosen geschnitten. „Sich bitte nicht durch den frühen Austrieb der Rosen bremsen lassen – Rosen brauchen diesen Rückschnitt“ war dann der anfeuernde Hinweis der gruppenführenden Rosenfreunde.

 

Resümee:

Die Zahl der Anmeldungen zu den Rosenschnittkursen in diesem Jahr hat wieder den Bedarf bestätigt. Gerade in der Angebotsform der voranlaufenden theoretischen Grundlagen und der daran anschließenden  praktischen Schnittübungen hat den Teilnehmern gut gefallen. Aussagen wie

´Ich habe sehr viel gelernt´ oder ´Ich bin beim Schneiden jetzt nicht mehr so ängstlich´ oder ´Ich habe wohl bisher bei meinen Rosen viel falsch gemacht´ spiegeln die neuen Erfahrungen wieder und flossen in den persönlichen Dank vieler Teilnehmer ein.

Text:    Ulrich Perpeet

Bilder:  Ulrich Perpeet

Pe, 03/19