29. Kasseler Rundgespräch 2016 in Dortmund

Rosa damascena ´Ispahan´ im Rosarium Dortmund

Vom 2. bis 4. September war das „Kasseler Rundgespräch“ zum vierten Mal bei den Dortmunder Rosenfreunden im Rosarium des Westfalenparks zu Gast. Das Leitthema ´Rosenduft – Duftrosen´ hat rund 50 Teilnehmer aus ganz Deutschland, aus Belgien und den Niederlanden ins Haus der Rose und ins Ballettzentrum gelockt. Bereits 1999, 2004 und 2011 hatte die Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V. den Westfalenpark mit seinem Rosarium als Standort für diese Fortbildungsveranstaltung ausgewählt.

 

Das „Kasseler Rundgespräch“ ist ein Forum, das von Hedi und Wernt Grimm, den Eltern von Eilike Vemmer, 1985 ins Leben gerufen wurde und einmal im Jahr als zwei- bis dreitägige Veranstaltung an wechselnden Orten in Deutschland stattfindet.

Ziel ist die Fortbildung von Rosenliebhabern über Gespräche, Vorträge von Rosenexperten und Diskussionen zu unterschiedlichsten Rosenthemen. Das „Kasseler Rundgespräch“ wurde von 1999 bis 2015 von Eilike Vemmer geleitet. In diesem Jahr hatte erstmalig Dorothea Jungen (2. Vizepräsidentin der GRF) die Federführung, nachdem Frau Vemmer ihr Amt beim letzten Rundgespräch im Bundessortenamt in Hannover in die Hände von Frau Jungen gelegt hatte.

 

Am Anreisetag wurden die Teilnehmer am Nachmittag im Haus der Rose mit Rosensekt, Kaffee, Tee und Kuchen empfangen. Anschließend erfolgte eine Rosenführung durch Thomas Lolling, den gärtnerischen Leiter des Westfalenparks und des Rosariums über die Stationen des Rosenweges. Den Tagesabschluss bildete ein gemeinsamer Abendimbiss im Haus der Rose.

 

Am Samstag führte zunächst Frau Nasarian-Eckstein in die Praxis des Riechens ein.

Dazu hatte sie ein umfangreiches Repertoire von Duftrosen, Kräutern, Essenzen, Holz, Leder, Parfumflacons, Rosenwasser und Rosenöl ausgebreitet, an dem die Teilnehmer ihr Riechvermögen trainieren konnten. Dazu erhielten sie Anleitungen zu

Atem- und Schnuppertechniken, mit denen sich das Erfassen von Düften verbessern

und das Duftempfinden trainieren lässt.

 

Nach einer Kaffeepause referierte der bekannte Riechforscher Professor Dr., Dr., Dr. Hanns Hatt von der Ruhruniversität Bochum über das Riechen und Schmecken und über den Einfluss der Düfte auf Mensch und Tier. Dabei stellte er zum Beispiel heraus, dass das Riechen das entwicklungsgeschichtlich älteste unserer Organe ist.

Ein hochinteressantes, kurzweiliges Referat – gespickt mit wissenschaftlichen Entdeckungen und Beispielen aus dem menschlichen Alltag.

 

Nach dem Mittagessen zeigte die Gartenfotografin Marion Nickig aus Essen eine kurze Bilderserie über bekannte duftende Rosen. Nachmittags gab es für zwei Gruppen wahlweise eine Duftführung im Rosarium durch die Aromatherapeutin Frau Schwemin und eine Führung durch den Botanischen Garten Rombergpark durch Herrn Dr. Knopf. Der Tag klang aus mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel Radison Blue.

 

Am Sonntag erhielt Eilike Vemmer vor ihrem bebilderten Vortrag über duftende alte Rosen von unserem Präsidenten Dr. Hans Peter Mühlbach die Urkunde über die Ernennung zur Rosenbotschafterin der GRF . Frau Vemmer gab zu verstehen, dass sie die Ernennung als Auftrag und Aufgabe verstehe, der sie sich mit ganzem Herzen widmen will. In ihrem Vortrag mit Bildern von Hella Brumme wurde

wieder einmal ihr einzigartiges Fachwissen über historische Rosen deutlich, welches die Rosenexperten und Rosenfreunde in der ganzen Welt schätzen und nachfragen.

 

Nach der Kaffeepause stellte Thomas Proll, Züchtungsleiter der Rosenfirma Kordes´ Söhne aus Sparrieshoop unter dem Thema ´Die Zukunft duftet wieder` neuere Duftrosenzüchtungen aus dem Hause Kordes vor, wobei er besonders auf die Zusammenarbeit mit der Parfümeurin Claudia Valder abhob, deren Duftbeschreibungen – gegliedert in Basis-, Herz- und Kopfnote – die feinen Duftnuancen in einem komplexen Rosenduft unterscheidet und daher besser ´begreifen´lässt.

 

Mit Dankesworten des Präsidenten, der Gesprächsleiterin, dem Leiter des Freundeskreises Dortmund und dem Ausblick auf das nächste Rundgespräch in Kassel 2017 sowie einem gemeinsamen Mittagessen endete die Veranstaltung.

 

Etwa 20 Teilnehmer nahmen noch die Einladung zur Privatgartenbesichtigung der Familie Wachholz wahr. Resümee: nette Gespräche, viel gelernt – das Kasseler Rundgespräch war wie immer - auch eine lange - Anreise wert!

 

Text und Bilder: U. Perpeet

Pe, 09/16