Rosen für naturnahe Gärten

Moschata-Hybride ´Mozart´, Züchter: Lambert 1937 (Bildautor: HuHu, GNU)

Zum dritten Mal veranstalteten die Dortmunder Rosenfreunde ein Tagesseminar. Am Samstag, 15. November 2014, kamen etwa 50 Interessierte in das „Balettzentrum“ im Westfalenpark, um Wissenswertes zum Thema „Rosen für naturnahe Gärten“ zu erfahren. Referenten waren Eilike Vemmer und Eberhard Hentschke, die beide dem Freundeskreis Hannover angehören, sowie Thomas Lolling, Leiter des Deutschen Rosariums im Westfalenpark.

 

Eilike Vemmer, als kenntnisreiche Rosenfachfrau durch mehrere Vorträge in Dortmund bekannt und geschätzt, führte in das Thema ein und erläuterte zunächst den Unterschied zwischen einem „Naturgarten“ und einem „naturnahen Garten“: Der „Naturgarten“ sollte mindestens aus 60 % einheimischer Wildpflanzen bestehen, die anderen Pflanzen können Neophyten (eingebürgerte Pflanzen) sein. Für den „naturnahen Garten“ gilt keine feste Regelung, in ihm sollen standortgerechte Pflanzen in großer Vielfalt gedeihen, wobei zur Auswahl eine gute Sortenkenntnis erforderlich sei, so Eilike Vemmer.

 

Im Mittelpunkt des Vortrags standen die Rosenkrankheiten. Die Referentin räumte ein, dass es leider keine immer gesunde Rose gebe. Man könne jedoch durch die Wahl „rosenfreundlicher“ Bedingungen Krankheiten eindämmen. Optimal sollten vor allem der Standort, die Düngung, der Schnitt und die Bewässerung sein. Zudem gebe es heute eine große Anzahl widerstandsfähiger Rosen, was bei der Auswahl zu berücksichtigen sei. Schmunzelnd fügte sie an: „Ein Garten ohne Blattlaus ist ein toter Garten!“

 

Tiere im Garten

 

Thomas Lolling lenkte den Blick auf die zahlreichen tierischen Schädlinge an Rosen, bei denen man zwischen saugenden und fressenden Schädlingen unterscheide. Mit eindrucksvollen Fotos zeigte er beispielsweise die Rosenzikade, den Rosentriebbohrer und die Rosengallwespe.

 

Im Mittelpunkt des Vortrags von Eberhard Hentschke standen seine Erfahrungen mit nützlichen Tieren im Garten. Mit Hilfe von Nistkästen, Holzhaufen, Steinaufschichtungen, früchtetragenden Gehölze, Wildbienen-„Hotels“ und eines großen Teiches ist es ihm gelungen, eine große Zahl nützlicher Tierarten in seinem Garten zu beheimaten: viele Schmetterlinge und Vogelarten, Frösche und Libellen am Teich, zudem Fledermäuse, Eidechsen und Blindschleichen. „Es ist mir eine große Freude, die reiche Vielfalt der Tiere im Garten zu beobachten“,lautet sein Resümee.

 

ADR-Rosen

 

Die „Allgemeine Deutschen Rosenneuheiten-Prüfung“ (ADR) stellte Thomas Lolling in einem Kurzreferat vor. Die Prüfung der neuen Rosen werde drei Jahre lang in 11 verschiedenen Sichtungsgärten in Deutschland ohne jegliche Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln durchgeführt. Nach drei Jahren Bewertungszeitraum entscheide die Prüfungskommission, ob der Rosensorte das ADR-Prädikat verliehen werde. Dazu müsse ein bestimmter Qualitätsstandard erreicht werden, so Lolling.

Auf der Webseite www.adr-rose.de könne man alles Wissenswerte dazu erfahren.

 

Beispielrosen für naturnahe Gärten

 

Mit großem Interesse verfolgten die Seminarteilnehmer die von Eilike Vemmer vorgestellten Rosen für naturnahe Gärten. Dazu gehörten zahlreiche bewährte Rosen, wie beispielsweise „Mozart“, „Ballerina“, „Marguerite Hilling“ und „Nevada“. Neuere empfehlenswerte Sorten seien „Innocencia“, „Apfelblüte“ und „Gärtnerfreude“. Weitere mehr als 30 Sorten stellte sie vor. Als besonders schöne Sorte erwähnte Eilike Vemmer die Rose „Hedi Grimm“, die den Namen ihrer Mutter trage und in diesem Jahr das ADR-Prädikat erhalten habe.

 

Hagebutten

 

Den Abschluss des Seminars bildete ein Vortrag von Thomas Lolling zum Thema „Fruchtende Rosen“. Erstaunlich unterschiedlich können die Hagebutten ausfallen: Der Referent zeigte dazu eine Fülle von Beispielen, zunächst die Hagebutten der Wildrosen, beispielsweise der Hundsrose, der Weinrose, der Filzrose oder der Hechtrose. Beeindruckend waren auch die Bilder  von Hagebutten der Bibernellrose, der Kriechrose oder der asiatischen Seidenrose (Vgl. dazu Bildbericht ´Rosen im Herbstkleid´ im Menü

´Rückschau´, Untermenü ´Spaziergänge´!).

 

Fazit

 

Als Fazit des Seminars kann genannt werden: Es war lohnend, viel Interessantes zum Thema „Rosen in naturnahen Gärten“ erfahren zu haben. Die Referenten haben es hervorragend verstanden, wesentliche Aspekte dieses wichtigen aktuellen Themas anschaulich zu vermitteln.

 

Bildautoren: Kopp (Ko), Perpeet (Pe), Wikimedia Commons (GNU + Autorenkürzel)

Heinz  Helmut Bussemas,  11/14