Rosa rubiginosa - Weinrose (Zaunrose)

Westfälische Wildrosen im Kreis Soest

Unter der Leitung von Dr. Götz Heinrich Loos fuhr eine kleine Gruppe Dortmunder Rosenfreunde am 30. August 2013 zum Naturschutzgebiet "Pöppelschetal" bei Erwitte, um die dort vorkommenden Wildrosen am Naturstandort zu bestimmen. Die Ausbildung von Hagebutten im Spätsommer sind für eine sichere

Identifizierung einer Rosensippe von großer Bedeutung.

 

Das Tal der Pöppelsche ist ein Erosionstal, das sich im Verlauf von Jahrtausenden durch abfließendes Niederschlagswasser in das Kalkgestein des Haarstrangs eingegraben hat. Während der Bachlauf im Winter meist Wasser führt fällt er im Sommer trocken, weil das Wasser dann durch Karstklüfte unterirdisch fließt und erst nahe der B1 wieder zu Tage tritt. Ab diesem Quellhorizont führt die Pöppelsche ganzjährig Wasser.

 

Aufgrund dieser geologischen Verhältnisse und infolge der Abholzung des ursprünglichen Buchenwaldes zur Erlangung von Weideflächen haben sich großflächige Halbtrockenrasen, Steinschutt-Ruderalfluren, wärmeexponierte Ufersäume sowie Gebüsche mit Wildrosen, Weißdorn und Schlehen ausgebildet. Charakterpflanzen des artenreichen Halbtrockenrasens sind Thymian, dorniger Hauhechel und Natternkopf. Die Hauptaufgabe des Naturschutzes besteht darin, den Zustand zu erhalten, indem durch ständige Beweidung mit Schafen eine Verbuschung verhindert wird.

 

Nach Einführung in die geoökologische Charakteristik dieses Naturschutzgebietes ging es mit Hilfe eines

Bestimmungsrasters über die "Sippenkomplexe  der Wildrosen-Sektion Caninae in NRW" an die Identifizierung der Wildrosen, die in unregelmäßiger Folge am Rand des trockenen Bachtales während der mehrstündigen Wanderung auftauchten. Weil eine große Zahl von Einzelkriterien zu beachten war, fiel den Teilnehmern eine Bestimmung nicht leicht. Jedoch die mit großer Geduld immer wieder eingebrachten Hinweise von Dr. Loos, welches Rasterkriterium noch zu beachten sei, führten immer wieder zum Ziel.

 

Aus der Gruppe der Hundsrosen fanden und bestimmten wir folgende Sippen:

Rosa canina (Hundsrose), Rosa corymbifera (Gewöhnliche Heckenrose, Buschrose), Rosa subcanina (Fast-Hundsrose) und Rosa subcollina (Fast-Buschrose).

Aus der Gruppe der Weinrosen identifizierten wir:

Rosa rubiginosa (Weinrose, Zaunrose), Rosa inodora (Duftarme Rose), Rosa schulzei und Rosa micrantha (Kleinblütige Rose). Ein außerhalb des Naturschutzgebietes liegendes Habitat von Filzrosen war leider gerodet worden.

 

Die hochinteressante Exkursion ging mit einer Einkehr ins Café Wunderbar in Bad Sassendorf am Spätnachmittag zu Ende. Alle Teilnehmer konnten ein großes Paket Basiswissen über die westfälischen Wildrosen mit nach Hause nehmen. Eine Wiederholung / Fortsetzung ist für das Jahr 2014 angedacht.

 

Unser herzlicher Dank gilt auch an dieser Stelle Herrn Dr. Loos sowie Herrn Dr. Geyer, dem offiziellen Betreuer des Naturschutzgebietes Pöppelschetal.

 

Die nachfolgende Bilderserie will einen kleinen Eindruck über dies Fortbildungsveranstaltung der Dortmunder Rosenfreunde vermitteln. Die Bildautoren sind G. und U. Perpeet.

 


Pe, 09/13